Charlotte1966 schrieb:
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> Sind jetzt wieder die Medien schuld, oder wie? Ich
> kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, daß
> der bestialische Mord (ich darf mir das gar nicht
> vorstellen, dann fang ich wieder an zu flennen) an
> einem 8 jährigen Kind jemals in der Geschichte
> der Bundesrepublik ein "regionales Ereignis" war,
> über das nicht berichtet wurde.

Es ist ein unfassbarer Mord, ich finde es schwierig ihn als "bestialisch" zu bezeichnen. Das sind Begrifflichkeiten, die schnell in die falsche Richtung gehen.

Ein Blick in die Statistik zeigt, dass 2018 29 Kinder unter 14 ermordet wurden. Dazu gehört die Geschichte eines Säuglings, der unter Misshandlungen starb. Die Nachricht dazu findet sich in den Regionalzeitungen, also ein "regionales Ereignis".

Natürlich muss man über den Mord und die Mordversuchen am Bahnhof berichten, denn es ist ein wichtiges Ereignis für Deutschland.
Gleichzeitig muss man sich auch bewusst machen, wieso es wichtig ist. So leid es mir tut, Kernthema ist nicht der Tod des Jungen, es geht um die Sicherheit an Bahnhöfen, erneut um Flüchtlinge und ihre Gefährlichkeit, es geht auch um die politische Diskussion, um AfD und Rechtsextremismus.
Insofern ist es nicht unwahrscheinlich, dass die Nachricht über den Mord nicht in der Tagesschau gezeigt worden wäre, wenn ein Deutscher die Tat begangen hätte.


> Nach deiner Logik hätte man auch nichts über den
> Mord an Lübcke bringen dürfen und schon gar
> nichts über den versuchten Mord an dem Eriteer.
>
> Vogel Strauß zieht nicht.

Das beste Beispiel sind die Morde des NSU.

Über diese Morde wurde erst berichtet, als die Zusammenhänge bekannt wurden. Vorher waren es Morde im Milieu.
Gleiches gilt für Lübcke, hätte er kein öffentliches Amt bekleidet und wäre es eine beispielsweise eine simple Beziehungstat gewesen und keine politische Aussage, wer weiß, ob es in den Tagesthemen berichtet worden wäre.