Lobotoyour schrieb:
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> Das ist ein Trugschluss, weil auch
> Diskussionsbeiträge Urheberrechtsschutz
> genießen. Du bist Urheber des von mir zitierten
> Texts, ich bin Urheber dessen, was ich gerade
> schreibe. Die Tatsache, dass du wahrscheinlich
> konkludent damit einverstanden bist, dass ich dich
> zitiere, ändert daran nichts. Du könntest
> jederzeit diese konkludente Einwilligung durch ein
> Zitierverbot ersetzen. In der Folge müsste der
> Forenbetreiber sicherstellen, dass ein Zitat
> deines Beitrags gar nicht erst hochgeladen werden
> kann.

Es geht ja darum, dass Plattformbetreiber die Erlaubnis der Urheber einholen sollen. Das ist nicht so einfach, wenn Hinz und Kunz massenhaft Werke von Dritten hochladen, die vorher nicht gefragt wurden

Bei deinen und meinen Texten ist es aber für die Betreiber von tvforen.de relativ einfach, denn wir sind ja hier registriert. Und man kann doch problemlos von allen registrierten Mitgliedern eines Diskussionsforums eine Einverständniserklärung für die Veröffentlichung ihrer Texte einholen.

Davon ganz abgesehen: Ich glaube nicht, dass simple Diskussionsbeiträge überhaupt die nötige Schöpfungshöhe erreichen, um urheberrechtlich geschützt zu sein.

[de.wikipedia.org]

Aber wie gesagt, ich bin kein Jurist.

> Das ist einer der Aspekte, die bei der ganzen
> Diskussion immer wieder, und vor allem auch
> befördert durch das propagandistische
> Trommelfeuer der Befürworter und ihrer
> Finanziers, gerne aus dem Blickfeld geraten.

Umgekehrt wird halt auch von den Gegnern und ihren Finanziers eine Riesen-Panikmache betrieben. Das nimmt sich nichts.

> Zudem geht die neue Urheberrechtsdirektive völlig an
> ihrem vorgeblichen Sinn vorbei: Gestärkt werden
> eben nicht die Rechte der eigentlichen Urheber,
> sondern die Rechte der Verwerter des von den
> Urhebern geschaffenen Materials. In Deutschland
> beispieldweise ergibt sich für Urheber
> hinsichtlich der Monetarisierung ihrer Inhalte
> eine deutliche Verschlechterung verglichen mit der
> momentanen Situation. Rechteverwerter müssen
> derzeit Einnahmen 30:70 mit den Urhebern teilen.
> Die Neuregelung macht diesem Verteilungsschlüssel
> zugunsten der Urheber ein Ende, das muss alles
> wieder neu verhandelt werden. Dass
> Kulturschaffende gegenüber der Industrie hier am
> deutlich kürzeren Hebel sitzen, dürfte klar
> sein. Das wird noch ein schönes Katerfrühstück
> geben - falls man sich das dann noch seitens der
> Urheber leisten kann.

Dass die Reform diverse handwerkliche Fehler enthält, glaube ich auch. Und dass die Industrie am längeren Hebel sitzt, ist eine Binsenweisheit. Ich halte es aber erst mal für wichtig, dass der Wildwuchs gestoppt wird, und dass endlich diejenigen für Urheberrechtsverletzungen haftbar gemaht werden, die damit viel Geld verdienen. Und das sind eben nicht die User, sondern die Plattformen.

Leider kommt die Reform natürlich 10-15 Jahre zu spät, weshalb sich die User mittlerweile daran gewöhnt haben, dass es technisch möglich ist, alles und jedes hochzuladen und auf Facebook oder YouTube für eine beliebige Anzahl von Leuten verfügbar zu machen.