faxe61 schrieb:
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> Man sollte sich zum Alter bekennen, aber auch
> andere Musik leben lassen;
> auch wenn man sie Scheisse findet.
Sicher. Es geht mir auch nicht nur darum, dass ich Forster, Giesinger & Co. scheiße finde. Andere finden dafür die Musik scheiße, die ich gerne höre, und das ist auch völlig in Ordnung.
Mein Hauptproblem an der Sache ist, dass man diesem deutschsprachigen Schlagerpop kaum noch entkommen kann. Er läuft überall. In NRW zum Beispiel bei 1LIVE (dem "Jugendsender", auf der Mainstream-Servicewelle WDR2 und wahrscheinlich auch auf dem Ex-Schlagersender WDR4, den ich fast nie einschalte. Und natürlich auch auf den privaten Lokalsendern. Und wenn ich mal SWR3 oder RPR1 einschalte, hab ich den Eindruck, dass das im Südwesten nicht viel anders ist.
Mich wundert es einfach, dass diese weichgespülte, pseudo-tiefschürfende Singer-Songwriter-Masche bei der Jugend anscheinend so viel Erfolg hat. Sonst war es doch in den letzten Jahrzehnten immer so, dass die Jugend nach neuer, innovativer und kantiger Musik gesucht hat, um sich von der Elterngeneration abzugrenzen. Jetzt scheint es eher umgekehrt zu sein.
Was Forster & Co. da machen, ist für mich musikalisch und textlich nichts anderes als Schlager. Mit diesen Liedern hätten sie auch problemlos vor 30 oder 40 Jahren in der ZDF-Hitparade auftreten können. "Cool" wirkt das Ganze allenfalls durch die Attitüde der Sänger.
Ich vermute mal, dass dahinter eine ausgeklügete Marketing-Strategie der Produzenten steckt: Die haben einfach nach einer Musikrichtung gesucht, die man in möglichst vielen verschiedenen Radioformaten unterbringen kann, um alle Zielgruppen von 12 bis 88 zu erreichen. Und das scheint im Moment perfekt zu funktionieren. Aber ich hoffe, dass sich diese Welle so schnell wie möglich totläuft.