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Re: Sprachen lernen
Gemi Kolle schrieb:
------------------------------------------------------- > Hat jemand von Euch Erfahrungen mit einem guten > Lernweg? So schwierig ist das nicht, lass mich folgende Empfehlungen geben: 1. Ein Kursus hat vor allem den Vorteil, dass man darauf hingewiesen wird, wenn man etwas bei der Aussprache falsch macht, sonst geht es auch im DIY-Verfahren. Die Lehrbücher sind im wesentlichen alle ähnlich aufgebaut, fang da einfach noch einmal von vorne an, nimm dir sagen wir 2 Wochen Zeit pro Kapitel und dann wird das schon was. Wenn etwas nicht darin vorkommt, dann finde es halt selber heraus, Du bist ja nicht in der Schule, wo nur das interessiert, was im Unterricht vorkommt. Und da in so einem Lehrbuch Geschichten erzählt werden, können dafür auch schon einmal ausgefallene Wörter vorkommen, daran würde ich mich jetzt nicht aufgeilen. 2. Kaufe eine schwedische Grammatik oder leihe sie aus und scanne sie ein. Der Ansatz, Kinder lernen auch ohne so etwas ist großer Quatsch. Kinder sind in einer anderen Situation, sie können erst einmal nicht sprechen und haben infolgedessen keinen Vergleich zu einer bekannten Sprache. Unsereins hingegen stellt sich ohne eine Grammatik nur ein Bein. Du musst das Buch nicht von vorne bis hinten durcharbeiten, sondern kannst auch kreuz und quer vorgehen. Auch kannst Du erst einmal die Problematik ungefähr erfassen und sie später genauer betrachten. Wichtig ist eine komplette Darstellung, diese abschnittsweisen Ausführungen in den Lehrbüchern bringen ein nur durcheinander. 3. Es führt kein Weg am Vokabellernen vorbei. Am besten geht es mit keinen Karteikästen: Man braucht fünf Fächer, den ersten mit etwa 30 Karten, die weiteren zwei- bis fünfmal so viel. Arbeite den ersten Packen durch, am besten schreibst Du die Lösung auf, und wenn es richtig ist, packst Du sie ins zweite Fach. Wenn dort genügend Karten liegen, gehst Du diese durch und alle richtigen legst Du ins dritte Fach. Die falschen kommen immer wieder ins erste Fach. Nach dem fünften Durchgang ist die Karte dann erledigt. Wenn Du diese kleinen Plastik-Kästen nimmst, brauchst Du zwei oder drei dafür, sonst kannst Du auch ein entsprechend langen Kasten selber bauen. Die Karten würde ich aus normalen Papier selber schneiden, die käuflichen Karteikarten sind zu dick und auch zu teuer. Forcieren kannst Du das ganze mit einem Diktiergerät, spreche die aktuellen Wörter mit Lösung darauf und unterwegs hörst Du es dir an und hältst immer an, um zu überlegen, ob Du die Lösung weist. Falls die Diktierfunktion am Smartphone zu umständlich zu bedienen ist, kannst Du auch so ein altertümliches Gerät für Micro-Cassetten gebraucht bei ebay für wenige Euro kaufen. 4. Wenn Du ein gewisses Niveau erreicht hast, denke dir unterwegs, Du kannst auch eigens einen Spaziergang dafür ansetzen, Gesprächssituationen aus. Beispielsweise Du gehst einkaufen und überlegst dir, was Du und der Verkäufer sagen. Oder Du gibst ein TV-Interview. Oder Du schreibst einen Kommentar. Wenn Dir die Worte oder die grammatische Konstruktion nicht einfällt, notiere es - mit Diktiergerät geht es auch hier einfacher - und gucke zu Hause nach. Dabei empfiehlt es sich auch, den Google Übersetzer einzusetzen, bei einfachen Konstruktionen liegt der meist richtig. 5. TV-Sendungen zu verstehen ist nicht immer einfach. Ich weiß natürlich nicht, ob es bei Schwedisch besonders problematisch ist, aber es bleibt Dir nur, deine Ohren daran zu gewöhnen und am besten solche Dinge zu gucken, von denen Du etwas verstehst, etwa eine Sportberichterstattung oder eine Kochsendung und keine theologische Diskussion, wenn Dir die Theologie nicht besonders vertraut ist. Letztlich wird der Zustand aber lange anhalten, besonders wenn jemand besonders schnell quasselt oder Menschen bei einer Straßenumfrage nicht richtig sprechen können. Ich würde mich im übrigen auf die Standardsprache beschränken und Dialekte außer Acht lassen. In diesem Forum dürfen leider nur registrierte Teilnehmer schreiben.
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