8. März 1971: Der Kampf des Jahrhunderts!

War er das, auch im Rückblick? Aus meiner Sicht: Ja!

Zwei ungeschlagene Weltmeister gegeneinander - das gab es noch nie!

Der eine ein Symbol für den Widerstand der Schwarzen in den USA - und für den zunehmenden Widerstand gegen den Vietnamkrieg, glaubwürdig bekräftigt durch Inkaufnahme von über 3 Jahren Sperre; der andere stand für das "Alte", wäre nach Vietnam gegangen, wenn man ihn gezogen hätte.

Weltweites Interesse! Erst seit gut 8 Jahren gibt es interkontinentale TV-Übertragungen live, und nun sitzen 300 Millionen Menschen vor den Fernsehern (Weltrekord für TV-Übertragungen damals), in Mitteleuropa mitten in der Nacht, um das Spektakel zu sehen. Die Gage für beide Kämpfer: jeweils 2,5 Millionen US-Dollar! Damals gigantische Zahlen!

Der Kampf selber: 15 spektakuläre Runden, hohes Tempo, wechselnde Vorteile, ein gewaltiger linker Haken von Frazier in Runde 11, Ali bleibt auf den Beinen, beweist erneut Nehmerqualitäten, muss aber kurz vor Schluss in Runde 15 doch auf die Bretter, steht wieder auf - Punktsieg für Frazier, den nun wirklichen Weltmeister!













Im Rückblick sind viele Experten der Meinung, dass Frazier zwar verdient gewonnen hat, aber dass mit diesem harten Kampf, der Substanz gekostet hat, seine beste Zeit auch vorüber gewesen ist. 1971 boxt er nicht nochmal, 1972 nur gegen zweitklassige Herausforderer. Stattdessen tourt er mit seiner Musikband durch die Lande. Er wird auch später noch großartige Kämpfe liefern, aber seine Dominanz, die ihn in den Jahren vor diesem Kampf ausgezeichnet hat, ist hin.

Muhammad Ali muss nun zeigen, ob er auch Niederlagen verkraften kann ...