|
Die Ära Muhammad Ali auf arte
Hat jemand diese vierteilige Doku auf arte über Muhammad Ali gesehen? Ich leider nur zum Teil. Aber was ich gesehen habe, war eindrucksvoll!
[www.arte.tv] ------------------------------------------------------- > Ich glaube, etwa Mitte der 70er Jahre war Muhammad > Ali der Mensch mit dem höchsten Bekanntheitsgrad > auf dem Erdball! Nicht zuletzt, weil er auch in > der Dritten Welt (Karibik, Asien und Afrika) > geboxt hat und dem Kampf der Schwarzen in den USA > um Gleichberechtigung die damals prominenteste und > lauteste Stimme gegeben hat, ausgedrückt u. a. > durch seine Namensänderung. "Cassius Clay" > bezeichnete er als seinen Sklavennamen. Mit dem > später ermordeten Malcolm X war Ali befreundet. > > Mit seiner Kriegsdienstverweigerung bot er dem > US-Imperialismus die Stirn! Ausgangspunkt für all > das war sein einzigartiger und höchst > erfolgreicher Boxstil! Keiner boxte so geschickt, > leichtfüßig, fast tänzerisch (Ali-Shuffle), > strategisch-raffiniert wie Ali: "Float like a > butterfly, sting like a bee“ („Schwebe wie ein > Schmetterling, stich wie eine Biene“)" > > Als er noch als Cassius Clay 1960 in Rom > Olympiasieger wurde, feierte er ausgelassen seinen > Sieg. Zu Hause jedoch wurde ihm der Einlass in ein > Restaurant verwehrt (Whites only!). Daraufhin > feuerte er seine Goldmedaille in den Ohio - wenn > er nicht mal essen gehen könne, wo er wolle, sei > die Medaille nichts wert. > > 1964 regierte im Schwergewicht der > furchteinflößende Schläger Sonny Liston, der > von einem Gangstersyndikat umgeben war. Ali > beleidigte ihn im Vorfeld des Kampfes nach > Kräften, etwa als tumber, hässlicher Bär. Er > fuhr mit seinem Gefolge in einem Tourbus zu > Listons Haus und schrie seine Beleidigungen > heraus. Liston antwortete mit einer Pistole, die > er abfeuerte. Dieses Vorgehen war eine von Alis > Taktiken: den Gegner so stark zu provozieren, dass > dieser vor Zorn nicht mehr kontrolliert kämpfen > konnte. Ähnliches machte er etwa später auch mit > George Foreman ("Die Mumie!"), dessen etwas > schwerfälligen Bewegungsablauf er schonungslos > verhöhnte. Foreman, damals ungeschlagen, drosch > 1974 in Kinshasa pausenlos auf Ali ein, hatte > zuvor zahlreiche Gegner fürchterlich verprügelt. > In der 8. Runde jedoch hatte sich Foreman total > verausgabt, Ali konterte mit kurzen, schnellen und > gezielten Treffern und Foreman ging k.o. > > Größere Schwierigkeiten hatte Ali wohl mit > weißen Gegnern, die er nicht so genau kannte und > deshalb schlechter einschätzen konnte. So hatte > er 1966 in Frankfurt/Main erhebliche Probleme mit > dem deutschen Europameister Karl Mildenberger, der > ihn beinahe besiegt hätte, dann aber doch durch > Abbruch verlor. Auch der Engländer Henry Cooper > war zweimal ein harter Gegner für Ali, gegen den > er zu Boden musste. > > 1967 besiegte er den Weltmeister des > konkurrierenden Verbandes, Ernie Terrell, klar > nach Punkten. Terrell hatte sich geweigert, seinen > Gegner Muhammad Ali zu nennen, blieb ausdrücklich > bei "Cassius Clay", dokumentiert auch in einem > Song, den Terrell damals zum Besten gab. Das > erzürnte Ali. Er beschimpfte Terrell im TV-Studio > vor dem Kampf als Uncle Tom. Im Kampf schnauzte er > Terrell bei mehreren Volltreffern an: "What's my > name?" Wumm! "What's my name?" Wumm! Der bekannte > Boxreporter Howard Cosell fragte ihn später, ob > das ernst gemeint war oder Teil des Ballyhoos > gewesen wäre. Ali antwortete, Cosell hätte ein > Recht so zu fragen, denn er, Ali, hätte in der > Vergangenheit vieles wegen der PR veranstaltet > (z.B. Gegner mit Gedichten verspottet), aber hier > ginge es um seine Religion. Da mache er keine > Scherze, das sei Ernst gewesen. > > Gegen "Smoking Joe" Frazier trat Ali dreimal an. > Beim ersten Kampf 1971 in New York waren beide > unbesiegt, Ali nach seiner Titelaberkennung und > über zweijährigen Sperre als Folge der > Kriegsdienstverweigerung (Vietnamkrieg) auf seiner > Comeback-Tour. Ein unglaubliches Ballyhoo umgab > diesen Kampf, der weltweit grösstes Interesse > erregte. Ich durfte damals mit 13 Jahren zum > erstenmal nachts fernsehen. Frazier erzählte > anschließend: "Der Kerl spinnt! Er redete im > Ring: Weisst du nicht, dass ich Gott bin? - Ich > antwortete: Okay, Gott, aber auch du bist jetzt > dran!" Tatsächlich schlug Frazier Ali in der > letzten Runde zu Boden und gewann verdient nach > Punkten. 1974 und 1975 ("Thrilla of Manila!") > gewann dann Ali. In Manila meinte Ali nach einem > fürchterlichen Schlagabtausch bei 40 Grad Hitze, > der Kampf wäre haarscharf am Tod vorbei gegangen > und wenn Frazier nicht nach der vorletzten Runde > aufgegeben hätte, hätte er aufgegeben. Ali brach > kurz nach dem Kampf zusammen (Kreislaufkollaps). > Über Frazier sagte Ali, er hätte immer wieder > seine Gegner im Ring verbal provoziert ("Ist das > alles? Da schlägt meine Mutter ja härter" - so > oder so ähnlich dürfte es gewesen sein nach > seinen Erzählungen), aber Joe Frazier wäre der > einzige gewesen, der - zu Alis Verblüffung - mit > gleicher Münze zurückzahlte. "This guy talked > back!" > Die beiden galten damals als erbitterte Rivalen. > Tatsächlich waren sie aber gute Kumpels, kamen > jenseits der Öffentlichkeit gut miteinander klar. > Als Frazier Ali mal mit dem Auto mitnahm, > versteckte sich Ali im Wagen. Niemand sollte > sehen, dass er bei Frazier im Wagen saß. In der > Sendung "This is your life" von Weihnachten 1978 > (ITV, England) kann man sehen, wie gut die beiden > sich verstanden. Frazier imitiert das Großmaul, > Ali lacht sich schlapp. > [www.youtube.com] > Nebenbei: Diese Unterhaltungsserie gab es auch bei > uns: "Das ist Ihr Leben!" > > 1980 und 1981 bestritt Ali seine letzten Kämpfe, > gegen Larry Holmes und Trevor Berbick. Beide > Gegner hatten Gewissensbisse, gegen ihr Idol > anzutreten. Ali konnte nicht mehr gegenhalten, > aber er war derjenige, der beide zum Boxsport > gebracht hatte. Als Berbick zum Punktsieger > erklärt worden war, schrie er unter Tränen: "I > love you, man!" > > Ali hat gegen alle großen Boxer der 60er und 70er > gekämpft: neben den bereits Genannten noch Archie > Moore, Floyd Patterson, George Chuvalo, Jerry > Quarry, Jimmy Ellis, Oscar Bonavena, Ken Norton, > Ron Lyle, Ernie Shavers, Joe Bugner ... > > Alis Chauffeur erzählte einmal, dass Ali nur eine > große Klappe haben würde, wenn die Kameras > laufen. Privat sei er liebenswürdig, bescheiden > und großzügig. Das konnte auch eine Freundin von > mir bestätigen, die Ende der 70er die USA > bereiste, Alis Ranchverwalter kennenlernte und auf > eben diese Ranch in Kentucky eingeladen wurde. Sie > hat Muhammad Ali als ausgesprochen warmherzigen > und humorvollen Menschen in Erinnerung. Um diese > Begegnung beneide ich sie! - Ali selber offenbarte > in späteren Jahren, dass er sich tatsächlich nie > wirklich für "den Größten" gehalten hätte. Das > sei alles nur PR gewesen. > > Ich denke, ohne je ein öffentliches Amt bekleidet > zu haben, hat Muhammad Ali mehr für das > Selbstwertgefühl der Schwarzen, nein, nicht in > den USA, sondern weltweit getan als jeder andere! > > I love you, man! [www.tvforen.de] In diesem Forum dürfen leider nur registrierte Teilnehmer schreiben.
|