Re: Rückkehr zur Normalzeit ?
geschrieben von:
DerKelte, 10.04.19 20:32 |
Was mich so nervt, ist das Argument, dass es abends "länger" hell sei.
Das ist doch totaler Unsinn, als ob die Sonne dann "länger" scheinen würde...:
Die arbeitende oder zur Schule gehende Bevölkerung muss in der Sommerzeit schlicht und einfach früher aufstehen.
DAS ist das einzige, was sich wirklich ändert!
Am Sonnenauf- und -untergang ändert sich überhaupt nichts. Eigentlich sollte das jedem klar sein...
Also ich kann definitiv besser schlafen, wenn es dunkel ist.
Und definitiv bin ich morgens wacher und fitter, wenn ich aufstehe, wenn es schon hell ist. Stichwort: die innere Uhr, die sich am natürlichen Tag-/Nacht-Rhythmus orientiert.
Die Sommerzeit bewirkt Folgendes:
Im Sommer kann man wegen der längeren Tage ohnehin erst später einschlafen.
Wegen der anderen Uhrzeit muss man aber definitiv früher aufstehen!
So fehlt ständig Schlaf.
Im Winter für mich ist das die absolute Horrorvorstellung, im Dezember und Janauar quasi mitten in der Nacht aufstehen zu müssen.
Am schlimmsten ist es für Jugendliche auf dem Land, die z.B. mit dem Bus zu ihrem Provinzgymnasium fahren müssen und deswegen der Wecker nicht selten schon um vor 6 Uhr klingelt.
Jugendliche in der Pubertät sind bekanntermaßen biologische Langschläfer.
Ende Dezember/Anfang Januar stehen sie also 3,5 Stunden vor Sonnenaufgang auf!
Natürlicherweise würden sie bis Sonnaufgang schlafen. Die Schule beginnt für sie also ohnehin schon zu früh. Die Sommerzeit im Winter ist ein Super-GAU für ihr Wohlbefinden!!! Was wollen wir den Jugendlichen antun?! Man denke auch an G12...
Man nimmt ihnen im Prinzip die Hälfte der Nacht. Denn abends sind Jugendliche natürlich schon gerne noch länger wach, weil der Abend doch im Prinzip die spannendste Zeit des Tages ist! Warum wollen kleine Kinder schon oft gerne 'lange aufbleiben'? Ich vermute, weil man schon vor Jahrtausenden abends noch am Lagerfeuer saß und es sich gemütlich gemacht hat. Liegt das nicht auf der Hand? Am Abend mögen wir künstliches Licht also sehr.
ABER in der Dunkelheit aufstehen zu müssen ist DEFINITIV unnatürlich.
Ich glaube nicht, dass irgendjemand in der Steinzeit mitten in der Nacht aus seiner warme Höhle gekrochen ist, um zu arbeiten oder irgenwas anderes zu tun, was man besser im Hellen tun kann. Nein, die haben geschlafen. Allenfalls hat jemand Wache gehalten, wenn es zum Schutz vor Säbelzahntigern o.Ä. nötig war.
Die Umstellung beizubehalten wäre gegenüber einer dauerhaften Sommerzeit das kleinere Übel gewesen.
Ich wünsche mir die Abschaffung der Umstellung schon lange, aber jetzt fürchte ich mich vor der Unvernunft unserer ach so 'hippen' Gesellschaft...
Der Kelte
2-mal bearbeitet. Zuletzt am 10.04.19 20:41.