Re: EU: Öffentliche Konsultation: Soll die Sommerzeit beibehalten werden?
also ich kann mir nicht vorstellen, dass es so schnell zu einer Änderung kommt, nur weil eine kleine Gruppe in der CDU um ihren Anführer Herbert Reul da etwas mit Gewalt durchsetzen will und das Ergebnis der Umfrage sehr gewagt interpretiert.
Tatsächlich sagt die Umfrage doch: 1. Das Thema interessiert nur in Deutschland. So hat in Italien praktisch niemand teilgenommen. 2. Es gibt keine Lösung für das Problem: Wenn es keine Umstellung mehr geben sollte, möchte von allen Teilnehmern (etwas mehr als) die Hälfte die Sommerzeit im Winter und die andere Hälfte die Normalzeit im Sommer. Der Kompromiss wäre also das Umstellen der Uhr, wofür es aber keine Mehrheit gibt.
Am Äquator dauert der Tag rund 13 h, begibt man sich jenseits des nördlichen Wendekreises nach Norden, dann werden die Tage im Winter immer kürzer und im Sommer immer länger. Infolgedessen möchte man am Mittelmeer auf keinen Fall auf eine Sommerzeit im Sommer verzichten, während man im hohen Norden keine Sommerzeit im Sommer benötigt und auf keinen Fall eine Sommerzeit im Winter gebrauchen kann. Deutschland liegt dazwischen, man kann eine Sommerzeit im Sommer gebrauchen, muss sie aber nicht unbedingt haben. Deswegen wird hier noch bis in alle Ewigkeit darüber diskutiert werden.
Am Mittelmeer wird man auf keinen Fall auf eine Sommerzeit im Sommer verzichten wollen, das zeigt die Umfrage mangels Teilnehmer in der betreffenden Region zwar kaum, ist aber mit der mediterranen Kultur nicht anders vereinbar. Nun ist es so, das Frankreich bereits eine Sommerzeit im Winter und die Hochsommerzeit von 1947 im Sommer hat, die müssten eigentlich die britische Zeit haben. Und in England gibt es Wünsche es ebenso zu machen, da ist aber Schottland dagegen, weil es dort im Winter erst um 10 h hell würde. Deswegen kann ich mir nicht vorstellen, das es in SchleswigHolstein, Dänemark und wer sonst noch alles jenseits sagen wir einmal des 53. Breitengrades wohnt, kein Protest gibt. Eine Möglichkeit ist natürlich die Zeitzone zu wechseln. Das gibt es heute schon: Polen müsste eigentlich die osteuropäische Zeit haben, möchte sich aber nach Westen orientieren und hat deswegen unsere Zeit, obwohl es deswegen dort sehr früh dunkel wird. Aber wenn Deutschland und Frankreich die gleiche Zeit haben und die Niederlande - dort möchte man die Normalzeit im Sommer - eine andere Zeit, dann ist das doch wohl idiotisch. Natürlich braucht die EU aufgrund ihrer Größe drei Zeitzonen, aber die Grenzen sollten doch irgendwie praktikabel verlaufen.