Die Leistung gegen Mexiko war noch schlimmer, als man es nach der Vorbereitung befürchten musste. Die Partie reihte sich in die enttäuschenden Testspiel-Leistungen in den vergangenen zwölf Monaten.
Ballverluste, kein Zweikampfverhalten, fehlende Abstimmung, unfassbar statisches Spiel – da passte einfach gar nichts. Die Spieler wirkten erschöpft, als hätten sie schon fünf Turnier-Begegnungen in den Knochen. Oder war es einfach nur Lustlosigkeit und Arroganz?
Seit Monaten stand die WM-Start-Elf eigentlich fest, einen richtigen Konkurrenzkampf im Team gab es nicht. Der Bundestrainer hatte in der Vergangenheit immer das Leistungsprinzip hervorgehoben, setzte am Ende aber doch wieder auf die etablierte Reihe. Junge Wilde schafften erst gar nicht den Sprung in den Kader oder saßen draußen.
Vielleicht müssen die DFB-Verantwortlichen auch einfach einsehen, dass sie nach Jahren des Erfolgs in diesem Jahr auf allen Ebenen die falschen Entscheidungen getroffen haben. Der misslungene Umgang mit der Erdogan-Affäre, die Abschottungs-Politik, die Quartier-Wahl, die Kader-Zusammenstellung, die Trainings-Inhalte. Löw und die Chef-Verkäufer vom Verband sind nun richtig gefordert. Sonst fällt das Marketing-Gebilde „Die Mannschaft“ komplett in sich zusammen.