|
Re: e-autos: der größte witz des jahrhunderts
andreas_n schrieb:
------------------------------------------------------- > > Niemand hindert dich, dich einzubringen. Doch, ich mich selber. Aber in Kurzform: Der Strom, der heute regenerativ erzeugt wird, täte für den gesamten Straßenverkehr ausreichen, das ist gar kein Problem. Bei dem Vergleich mit dem immensen Energiegehalt, der in einem Liter Benzin steckt, ist zu berücksichtigen, dass ein Verbrennungsmotor viel Abwärme erzeugt. Der maximale Wirkungsgrad wird da nämlich bei Volllast erzeugt, also bei Vollgas. Infolgedessen wird eine riesige Menge verschwendet. Außerdem steckt in einem Liter Benzin auch noch eine ganze Menge Strom, der in der Raffinerie verbraten wird. Generell geht man davon aus, dass die meisten Ladevorgänge zu Hause stattfinden, es wird keine allzu gigantische Zahl von Ladestationen erforderlich sein. Die meisten Fahrten haben bekanntlich eine überschaubare Länge. Wechselbatterien wird es keinesfalls geben. Bei so einem großen Gebilde wird man sich nicht auf ein bestimmtes Maß einigen können. Außerdem müsste man es auch noch elektrisch anpassen, man kann bei den Batterien nämlich unterschiedliche Strategien verfolgen. Hinzu kommt, wenn alle in den Urlaub fahren, wäre die Station sicher schnell leer. Schnellladen schadet der Batterie, vollladen in unter einer Stunde wird es deswegen zumindest vorerst nicht geben. Aber so ein Tesla kommt ja mittlerweile schon über 600 km weit und er könnte noch erheblich weiter kommen, wenn er nicht auf maximale Beschleunigung ausgelegt wäre. Mehr als 1000 km am Tag fährt doch kaum jemand und da sind 1 Stunde Pause doch annehmbar. Ich sehe da keinerlei Probleme. Bei der Batterie ist das physikalisch mögliche Maximum noch längst nicht erreicht. Die Reichweite wird da sicher noch steigen. Momentan geht es aber mehr darum, die Langlebigkeit zu erhöhen, wenngleich diese schon ganz ordentlich ist. Man weiß nämlich noch nicht genau, wodurch die Lebensdauer begrenzt wird. Der Trend wird sein, dass die Batterie ein Fahrzeugleben lang hält. Wasserstoff kann man mit einem Verbrennungsmotor nutzen oder mit Brennstoffzellen. Letztere sind irrsinnig aufwendige Gebilde, die Strom erzeugen. Das Problem bei Wasserstoff ist erst einmal, dass man ein Tankstellennetz benötigt, dass zu allem Überfluss auch noch recht teuer ist. Bereits bei Gasfahrzeugen von heute hat man schon das Problem, ein Netz aufzubauen, und die Tankstellen sind deutlich günstiger als für Wasserstoff. Und dann ist es generell aufwendig und vor allem platzraubend, Gase im Straßenverkehr zu verwenden, da man den Tank nicht beliebig formen kann, sondern so ein meist zylinderförmiges Gebilde hat. Wasserstoff kann man flüssig in einer Isolierkanne mit sich führen. Das Problem ist aber, dass natürlich - wie bei der Kanne für den Kaffee - die Isolierung nicht perfekt ist. Man muss deswegen den erwärmten Wasserstoff ablassen, was zwar kein Problem ist, aber wenn man sein Wagen am Flughafen abstellt und nach ein paar Wochen wiederkommt, ist der Tank leer. Alternativ kann man Hochdrucktanks nehmen, aber da braucht man Energie zum Befüllen und ich vermute, die Dinger müssen nach 10 Jahren aus Sicherheitsgründen ausgewechselt werden. Kurzum Wasserstoff ist eine sehr aufwendige Angelegenheit, weswegen ich ihr nicht allzu große Chancen einräume. Vor allem braucht es mehrere Hersteller, die darauf setzen, sonst lohnt sich der Aufwand für das Tankstellennetz nicht. Außerdem kann man noch synthetisches Benzin erzeugen, das kostet momentan - so ich nicht irre - um € 1 pro Liter, also deutlich mehr als ein Liter Benzin aus Erdöl vor Steuern. Aber ich vermute, dass wird zumindest ein Nischenmarkt werden, Tankstellen stehen ja genug herum. Das Problem aus Herstellersicht ist folgendes: Fahrzeuge mit Verbrennungsmotor sind extrem teuer zu entwickeln, insbesondere da man de facto auch noch den Motor selber entwickeln muss. Selbst ein Unternehmen wie Saab konnte bekanntlich nicht überleben, obwohl sie ja in der gehobenen Klasse, also mit angemessenen Gewinnspannen tätig waren. Infolgedessen haben sich die großen Konzerne die Konkurrenz bislang vom Hals gehalten. Elektrofahrzeuge kann man aber mit geringem Aufwand entwickeln, wie Tesla bereits zeigt. Die sind ja einfach so aus dem Nichts entstanden. Zumal viele Zulieferer den kompletten Antriebsstrang liefern wollen, nicht nur die Elektro-Ausrüster wie Bosch, auch Getriebe-, Verbrennungsmotorteile- und Gelenkwellenhersteller. Da wird es kein Problem sein, den Antrieb günstig einzukaufen. Hinzu kommt, das man für Elektrofahrzeuge kaum ein Servicenetz benötigt. Das ist allerdings auch schon bei den heutigen Verbrennungsmotor-Fahrzeugen der Fall. Die Werkstätten sind ja schon kaum ausgelastet und man erzählt sich, freie Werkstattketten müssen den Kunden schon Defekte einreden, um einen ordentlichen Gewinn zu erzielen. Neue Marken hätten aber erst gar kein Händlernetz als Klotz am Bein und den Verkauf kann man ja auch weitgehend online organisieren. Deswegen verstehe ich nicht, wieso die großen Marken so gut wie keine Elektrofahrzeuge anbieten und eine Batterieproduktion aufbauen. Das halte ich aus deren Sicht für sehr riskant. Ich vermute aber, dass weiterhin viele Fahrzeuge in Deutschland gebaut werden, die Frage ist nur, ob von den bisherigen oder von neuen Herstellern. Bei der Ökobilanz hängt das Ergebnis extrem von den Annahmen ab. Wenn man etwa mit dem Energieaufwand der Batterieproduktion von vor 5 Jahren rechnet, dann kann man schnell zu unsinnigen Ergebnissen kommen. Da müsste man sich generell die Studien exakt angucken, um urteilen zu können. 2-mal bearbeitet. Zuletzt am 26.12.17 03:14. In diesem Forum dürfen leider nur registrierte Teilnehmer schreiben.
|