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Emmypreisträger Robert Guillaume ("Benson") im Alter von 89 Jahren verstorben
Im Alter von 89 Jahren hat der amerikanische Schauspieler Robert Guillaume seinen Kampf gegen eine Krebserkrankung verloren. Für die Rolle des Benson DuBois erhielt er in den Serien "Soap" und dessen Spin-Off "Benson" je einen Emmy. Im Film "Der König der Löwen" lieh er dem Mandrill Rafiki seine Stimme. Darüber hinaus sorgte der Schauspieler mit seinen Figuren in einer schwierigen Zeit der US-Geschichte dafür, Afro-Amerikaner jenseits von Klischees auf dem Bildschirm zu repräsentieren. Guillaume wurde in Missouri geboren, nach der Ausbildung diente er in der Army. Danach begann er eine 50 Jahre umspannende Karriere auf der Theater-Bühne, auf dem Fernsehbildschirm und der Kinoleinwand. Ab Mitte der 1950er machte sich Guillaume auf der Bühne einen Namen, was zu ersten Gastauftritten im Fernsehen am Ende der 1960er führte. 1977 folgte dann der Durchbruch mit seiner ersten Serienhauptrolle in der ABC-Sitcom "Soap", eine überzogene Primetime-Variante von Daytime-Soaps, die unter anderem Alien-Entführungen und dämonische Besessenheit als Plotelemente hatte. Guillaume porträtierte den bodenständigen, aber mit sarkastischen Bemerkungen über seine Arbeitgeber nicht sparenden Butler Benson DuBois der zentralen Tate-Familie und erhielt ab 1979 sein eigenes Spin-Off, "Benson". Darin tritt Benson DuBois einen neuen Job an und fungiert als Haushaltsvorstand für einen verwitweten Gouverneur und dessen Tochter. Mit der Figur des Benson erhielt der Darsteller 1979 für "Soap" und 1985 für "Benson" je einen Emmy, daneben gab es vier weitere Nominierungen sowie drei Golden-Globe-Nominierungen. Parallel zu "Benson" übernahm Guillaume 1985 noch die Rolle des Frederick Douglass, eines Kämpfers gegen die Sklaverei, in "Fackeln im Sturm". Im Verlauf der folgenden fünf Jahre versuchte sich der Darsteller an einigen neuen Serien, die aber alle kurzlebig blieben. Da Guillaume zu dem Zeitpunkt schon über 60 war, wirkte er auch häufiger abseits von stressigen Dreharbeiten als Sprecher, darunter 1994 im "König der Löwen". 1998 kehrte er mit der Rolle des Stations-Leiters Isaac Jaffe in der Serie "Sports Night" ins Fernsehen zurück. Die Comedy von Aaron Sorkin handelt von den skurrilen Mitarbeitern einer allabendlichen Sport-Nachrichtensendung, die vom väterlichen Jaffe mal einen Tritt in ihren verwöhnten Hintern oder Rückendeckung erhalten, wenn sie ins öffentliche Kreuzfeuer geraten. Im Verlauf der Dreharbeiten erlitt Guillaume einen leichten Schlaganfall. Während sich der Darsteller glücklicherweise schnell erholen konnte, wurde der Schlaganfall auch für seine Figur in die Serie geschrieben. "Sports Night" brachte es auf zwei Staffeln. Die folgenden Jahre bis 2013 war Guillaume vor allem in kleineren Gastrollen zu sehen und - häufiger - zu hören. Nun ist er in seinem Haus an den Folgen einer Prostata-Krebserkrankung verstorben. Zweifach war Guillaume verheiratet und hatte vier Kinder, von denen er einen Sohn zu Grabe tragen musste. 1984 wurde für den Darsteller ein Stern auf dem Hollywood Walk of Fame enthüllt. Robert Guillaume in "Sports Night" (In der Szene hält Isaac Jaffe dem jungen Angestellten Jeremy - Joshua Malina - eine Gardinenpredigt: Der hatte von Vorgesetzten eine Einladung zu einer Jagd angenommen, obwohl ihn die Jagd geradezu anekelt - was Isaac erst nachträglich erfahren hatte, nachdem Jeremy dabei zusammengebrochen war.) 25.10.2017 - Bernd Krannich/TV Wunschliste Bild: ABC [www.wunschliste.de]
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