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Re: Deutsch zum Weglaufen :-)
Meines Wissens lernen Kinder recht intuitiv das "Code-Switchen" zwischen verschiedenen Sprachsituationen. Wir alle wenden das mehr oder weniger bewusst an, wechseln die Sprache situativ. Dies nicht zu beherrschen, wird als Bildungsdefizit ausgelegt. Mit bestimmten lokalen umgangssprachlichen Färbungen wird man vielleicht im Kreis der Familie oder auf dem Bau durchkommen, aber in einem anderen Umfeld auflaufen, weil Umgangssprache immer auch Soziolekt ist.
Nach meiner Erfahrung sind die aufgestiegenen "Beißer", die sich hocharbeiten mussten, in solchen Fragen oftmals weniger tolerant, als mancher "gesetzt-arrivierte" Mensch, der die Souveränität ausstrahlt, nichts mehr beweisen zu müssen. Verträge schließt er trotzdem nicht so gerne mit Leuten, die für "datt" Thema nicht sensibilisiert sind. Als Dienstleister und im Berufsumfeld muss man also weiterhin sorgsam sein, auch wenn man sich in Sicherheit wähnt. Ich würde sogar sagen, dass man in manchen Gegenden mit der (falschen) lokalen Färbung generell schnell abprallt, zuweilen auch nicht für voll genommen wird. Die Wahrnehmung der hiesigen Region wird eben doch nicht vom Thyssen-Vorstand geprägt, der vielleicht ähnliche sprachliche Besonderheiten an den Tag legt, sondern eher Atze Schröder. In diesem Forum dürfen leider nur registrierte Teilnehmer schreiben.
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