Mal ganz ehrlich - synthetische Duftstoffe benutzen sie so ziemlich alle. Hier, wie in vielen anderen Branchen auch, gibt es keine direkte Relation zwischen Herstellungspreis und dem Preis im Handel.
Mit viel Marketing-Tam-Tam und wertiger wirkenden Flacons versucht man vielmehr oft genug Luxus und Wertigkeit zu suggerieren, obwohl sich das Parfum bestimmt deutlich günstiger anbieten ließe.
Es ist nicht so, dass man wertigere Düfte nicht auch wirklich "erschnüffeln" könnte, aber sie sind eben nicht so viel wertiger, wie es Preis und Image erwarten lassen.
Ist wie mit Markenturnschuhen - die klöppeln Kinderhände für 2€ zusammen, damit findige Marketingstrategen darauf 100€ Imagekampagnen mit irgendwelchen Stars stülpen, um am Ende der Kette vielleicht 10€ Wertschöpfung zu haben. Bei den großen zeitgenössischen Modeparfums ist das nicht anders.
Dabei riechen viele Modedürfte der letzten rund 30 Jahre eigentlich ziemlich "quietschig" künstlich und zudem noch zuckersüß - auch für Männer.
Der erste Duft, bei dem mir diese Dominanz von Künstlichkeit besonders auffiel, war Davidoff Cool Water. Trotzdem mag ich das Zeug heute noch irgendwie, auch wenn ich es schon bestimmt 25 Jahre nicht mehr benutze.
Probleme habe ich eher mit massenweise produzierten Billigkomponenten - irgendwelche Zitrusreiniger, die eher an Klosteine erinnern, oder komische Düfte, die nach billigem Waschpulver riechen.
Irgendwelche Krebswarnungen sind mir mittlerweile egal. Ich bin ohnehin zu fatalistisch drauf, um mich davon noch beeindrucken zu lassen. Wenn mir irgendein Parfum gerade den Tag aufhellt und mich etwas aufmuntert, trägt das mehr zu meiner Lebensqualität bei, als sich wegen irgendeines Risikos in Enthaltsamkeit zu üben.