Im Zeitschriftenhandel sieht es mittlerweile wirklich etwas mager aus. Im Buchhandel findet man noch viele Manga-Reihen unterschiedlicher Couleur. Da kann man froh sein, wenn man einen Comichändler in der Stadt hat.
Das war mal anders. Zum Ende der 90er gab es ein regelrechtes Comic-Revival, von dem man auch im regulären Zeitschriftenhandel etwas verspürte. Zu Beginn des neuen Jahrtausend kam dann Manga ganz groß.
Von diesen "Hochphasen" ist meiner Meinung nach nicht viel übrig geblieben.

Nach meiner Auffassung liegt das an mehreren Faktoren. Das Konsumverhalten verlagert sich noch stärker in Richtung Videospiele, Unterhaltungselektronik und Mobiltelefone, inklusive der Folgekosten, und in den unteren Schichten ist der Geldbeutel auch nicht gerade voller geworden in den letzten 10-15 Jahren. Da verkneift man sich Comics und andere Printmedien, die fallen vielleicht sogar als erste dem Spardiktat zum Opfer.
Da wächst eine ganze Generation heran, für die Comics keinen Stellenwert mehr haben, vielleicht sogar als eine Art Behelf angesehen werden, um Geschichten zu erzählen, die animiert vermeintlich toller sind.

Dabei weiß ich auch nicht, was ich von den Zeichentrickserien halten soll, die sich Kinder heute reinziehen. Beim Zappen durch die Kanäle wirkt das auf mich wie "ADHS-Patienten-Fernsehen". Da kriege ich schon nach wenigen Minuten "nen Rappel".
Klar, ich muss es nicht gucken - ich muss es nicht einmal verstehen: Hier kann ich trotzdem nur rufen: "Ich bin zu alt für den Scheiß!"

Da sieht man teilweise eine Qualität in der Animation, bei der ich als Kind wahrscheinlich gestaunt hätte. Die Geschichten sind aber dermaßen flach und billig, dass einem der Atem stockt.