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Re: Schulferien schön und gut - aber ...
Sehe ich genauso, hab ein Kind in der 3. und eines in der 7. Klasse.
In der Grundschule wird alles mit viel Spaß vermittelt, leider mit so viel Spaß und Aktivitäten, dass die Kinder nicht im geringsten einen Blick für das wesentliche haben (den Lernstoff). Auch in den Elternabenden ist man dann mehr mit Wandertagen, Aktions- und Pojektwochen, Ausflügen und Klassenfahrten usw. beschäftigt, so dass wesentliche Probleme immer erst im Nachhinein besprochen werden können. Es ist meiner Meinung nach viel zu viel drumrum, und die Kinder können nicht einschätzen was nun eigentlich wichtig ist. In der Realschule dann kommt dann die Ernüchterung, und ich bin froh, dass mein Bub in der 7. Klasse seine Noten jetzt gut (und selbständig) verbessert hat, eben nicht mit Spaß und Spiel, sondern eher mit Stolz auf die eigene Leistung. Er hat sich auf den Hosenboden gesetzt und gelernt. Im Nachhinein macht es nämlich mehr Spaß, selbst etwas geleistet zu haben als alles mittels der Spaßpädagogik (von der man zum Glück langsam abkommt) auf dem Tablett serviert zu bekommen. Ein weiteres großes Problem liegt (zumindest in Thüringen) im Kultusministerium, dass unglaublich paradoxe Sparmaßnahmen einleitete. Da wurden aufgrund des Geburtenknicks sofort Schulen geschlossen, ohne mit der Wimper zu zucken wurden Lehrer so versetzt oder eingesetzt, dass sie das Weite suchten (bzw. das Nahe - Hessen ist gleich nebenan), und in den letzten 10 Jahren stellte man erstaunt fest, es gibt ja doch wieder viele Kinder. Was macht man: Lehrer einstellen? Nein, man vergrößert die Klassen, trotzdem werden es mehr Klassen als man in den noch übrigen Schulen unterbringen kann - also gibt's teilweise Unterricht in Baucontainern, unglaublich aber wahr. Da Frag ich mich schon, wie man individuell auf jeden Schüler eingehen will (das ist ja so ein Schlagwort der letzten Jahre). Um den Lehrermangel (so wird es von Medien propagiert, ist jedoch Quatsch, es werden nur einfach keine Lehrer eingestellt) zu kaschieren, gibt's nun Lehrer, die durch ganze Kreisgebiete tingeln - 2 Unterrichtstunden in Schule A, 1 Unterrichtsstunde in Schule B usw. Außerdem argumentiert das Kultusministerium damit, dass genug Lehrer eingestellt sind, nur der Krankenstand sehr hoch ist sowie ja auch so mancher Lehrer in Elternzeit ist. Resultat sind dann unglaublich hohe Ausfallquoten von Unterrichtsstunden. So hatten die Kinder der 7. Klassen statt ein Schuljahr lang Fremdsprache und Musik ein halbes Jahre Fremdsprache und ein halbes Jahr Musik. Solange am Bildungssystem so sehr gespart wird, kann dass nichts werden, da lenkt einen auch der Spaß nicht davon ab ;-) 1-mal bearbeitet. Zuletzt am 04.08.15 19:22. In diesem Forum dürfen leider nur registrierte Teilnehmer schreiben.
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