|
Re: Zum Gedenken: Genozid an den Armeniern
Tja, und unsere lieben deutschen Politiker ringen um Formulierungen und scheinen interne Wettbewerbe ausgeschrieben zu haben, mit welchen innovativen Wortschöpfungen sich dieser Genozid umschreiben läßt, ohne den lieben Türken auf den Schlips zu treten. Sonst lassen unsere Volksvertreter zwar kaum eine Gelegenheit aus, um die gutmenschliche Nazikeule zu schwingen, besonders dann nicht, wenn es darum geht ihre eigene verlogene Migrations- und Flüchtlingspolitk vor Kritik zu schützen, doch bei den Türken kriegen sie einfach die Zähne nicht auseinander, um endlich mal Tacheles zu reden.
Wenn doch die Türken angeblich unsere lieben Freunde sind, muß diese Freundschaft auch mal ehrliche Kritik aushalten, sonst ist es nämlich keine echte Freundschaft. Mit diplomatischem Firlefanz um den heißen Brei herumreden schafft das Problem leider nicht aus der Welt. Hier hilft nur das klare Eingeständnis der türkischen Regierung, daß es sich bei den Vorfällen vor 100 Jahren tatsächlich um einen Genozid handelte. Und dann kann man sich auf die Aussöhnung mit dem Thema konzentrieren. Es gibt sogar aktuell noch immer einen überlebenden Zeitzeugen von einst; Euronews zeigte gestern abend in seinen ganz normalen Nachrichten einen 105-jährigen Armenier, der von seinen damaligen Erlebnissen als kleiner Junge berichtete. Fand ich sehr interessant, nach so unglaublich langer Zeit auch außerhalb von speziellen Dokus soetwas mal angeboten zu bekommen. Zwar ein anderes Thema, aber Euronews war gestern abend übrigens auch der einzige deutschsprachige Sender, der die Pressekonferenz aus Brüssel vom EU-Gipfel zum Flüchtlingsdrama im Mittelmeer live übertrug. ARD und ZDF, die ja ansonsten schon fast triefen vor angeblicher Betroffenheit, glänzten hingegen mit ihren üblichen Konserven... selbst Phoenix! Gruß Stahlnetz In diesem Forum dürfen leider nur registrierte Teilnehmer schreiben.
|