Wenn ein Schauspieler für die Darstellung eines Charakters gelobt wird, wird damit doch nicht derjenige gelobt, den dieser Schauspieler darstellt - oder worauf sonst zielt deine Fragestellung ab?

Nehmen wir doch mal Bruno Ganz in seiner Rolle als Adolf Hitler. Wenn Bruno Ganz für die überragende Darstellung Lob erhält, wird damit keinesfalls Hitler glorifiziert, sondern lediglich die Interpretation der Rolle. Im Fall von Götz George, der seinen Vater als Rolle spielt, ist das nicht anders.

Oder bezieht sich die Kritik auf etwelche im Film dargestellten Lobhudeleien an Heinrich George? Auch dann gilt nichts anderes. Der Film spiegelt lediglich vergangenes Geschehen wieder und ist keine kritische Würdigung aus einer gegenwärtigen Position.

Womöglich manifestiert sich in diesem Thread wieder ein durchaus häufig anzutreffendes Phänomen: Verwechslung des Darstellers mit der Rolle, Vermischung von Fakt und Fiktion.

Ein Schauspieler ist nicht die Rolle. Ein Autor ist nicht das Buch. Ein Sänger ist nicht das Lied. Ein Film ist nicht die Wirklichkeit.