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Orchesterleiter Frank Valdor gestorben
In Hamburg, wo er lange gelebt hat, stand eine kleine Meldung in der Zeitung, ansonsten ist die Nachricht wohl nicht weiter verbreitet worden: Orchesterleiter Frank Valdor ist am 5.8.2013 gestorben. Die Zeitung meint, er wäre 82 Jahre alt geworden, laut Wikipedia-Eintrag wären es 76 gewesen.
Sehr vielen wird der Name nicht bekannt sein: Er war ab Mitte der 60er Jahre die preiswerte Alternative zu James Last. Man konnte in Kaufhäusern seine Platten mit Tanzmusik für die Hälfte des Preises einer Last-Platte erwerben. Die Themen und Inhalte waren ähnlich: Alles, was populär, wurde in Medleys verpackt und mit Mitsing-Chor unterlegt. Ich habe den Sound immer sehr gemocht und habe damals von meinem Taschengeld nahezu jede Neuerscheinung erworben - und davon gab es viele pro Jahr! Anfang der 80er war es dann mit den "A-go-go"- und Party-Sound-LPs vorbei - bei ihm wie bei seinen hochpreisigen Kollegen. Er ist danach mit seiner Samba-Show weiterhin aufgetreten, ab 2002 aber werden auch diese Auftritte weniger. Ich durfte ihn einmal kennen lernen: ein ruhiger, ironischer, bescheidener Mensch. Seinen richtigen Namen wollte er nicht nennen, man kann ihn aber herausfinden, wenn man unbedingt will. In eine Circus-Familie hineingeboren, als Kind schon mit der Trompete in der Manege, danach eine wechselvolle Musiker-Karriere bis hin zum "King of Dynamic Party Sound", wie ihn seine Plattenfirma betitelte. Seine Musik wurde so gut wie nie im Radio gespielt. Aber mir bleiben seine Vinyl-LP's mit den schönen Covern. R.i.p. - die himmlische Big Band hat ein Mitglied mehr.
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