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| Off Topic - Alles, was woanders nicht passt (auch ohne Fernsehbezug) |
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Re: Pahßwort, Lieste, geröhstet
geschrieben von:
MrMagoo, 15.12.12 10:29 |
Isaak_Hunt schrieb:
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> Das hätte ich jetzt nicht erwartet, oder ist
> schon so normal in ganz Westfalen, dass es einem
> schon gar nicht mehr auffällt?
Na irgendeine Gemeinsamkeit müssen die Westfalen ja haben! ;))
Es gibt durchaus etliche Gemeinsamkeiten was Grammatik und Aussprache angeht. Das kommt daher, daß es sich um ursprünglich plattdeutsche Gebiete handelt, in denen heut meist hochdeutsch (nicht: Standarddeutsch) gesprochen wird. Auch das (alte) Plattdeutsche besteht aus vielen unterschiedlichen Mundarten, doch haben alle diese eines gemeinsam, das sie von den hochdeutschen Dialekten im südlichen Sprachraum trennt:
die Aussprache der "p, t, k", wo im Süden "(p)f, (t)s, ch" gesprochen werden.
Dadurch, daß das Standarddeutsche die plattdeutschen (aber auch die hochdeutschen, hier nur langsamer) Mundarten weiter verdrängt, fällt auch das nicht mehr so ganz stark ins Gewicht, aber in einigen Formen wie "dat, wat" (das, was) hält es sich beständiger.
Das was das Ostwestfälische wiedrum auszeichnet sind so Sachen wie die Aussprache des 'g' als 'ch', wenn es nicht zwischen Vokalen steht. (Das hat es noch mit dem Münsterländischen und dem Niederländischen gemeinsam). Da chipps imma disen Spruch: "Cheoach, cheh innen Chaaten un chieß de chelben Cheoachienen mitte chrüne Chießkanne!".
Weiterhin fehlt den Ostwestfalen das 'r'. Es wird am Ende eines Wortes oder vor Konsonanten gar nicht gesprochen, sondern durch einen Vokal ersetzt (Mutta, aabeiten, Wuast, Cheatrud, Hillechaad, ...), ansonsten wird es nur ganz schwach artikuliert.
Was viele plattdeutsch gefärbte Mundarten heute noch unterscheidet, ist ihr "Singsang", der in OWL weniger stark, im Rheinland dagegen sehr stark ausgebildet ist. Der Ruhrpott liegt zwisvhen alledem und ist sprachlich zudem ein Schmelztiegel aller möglichen Einflüsse, v.a. auch wegen der nach dem Krieg Zugewanderten, die jeweils wieder einen anderen stark ausgeprägten Singsang ihrer Mundarten mit einfließen haben lassen.
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