Bev, das kann ich verstehen..das ist nichts halbes und nichts ganzes und schmeckt nach: Wir müssen was machen, haben aber nicht das Geld bzw. wollen nichts dafür ausgeben oder wenig und es ist ein lästiges Übel..dann lieber sein lassen. Ich arbeite in einem Unternehmen mit fast 5000 Menschen, allerdings verteilt, da gibt es von großen Weihnachtsfeiern bis Abteilungsfesten alles. In meiner ehemaligen Abteilung waren wir so 25, fast nur Frauen und alle hochsolide. Da gibt es Spargelessen im Mai und unterschiedliche Sachen zu Weihnacht, so richtig begeistert hatte mich da nie was, da irgendwie alle nie Lust hatten und immer alles um 23 Uhr zu Ende war, auch mitten in der Woche. Im Kollegenkreis mit den Kollegen die man mag, privat kochen oder feiern, ist viel schöner.
Hier im Ausland muss ich nun zum zweiten Mal eine Weihnachtsfeier organisieren, diesmal für 240 Leute. Zum Glück habe ich da einen Chef in Deutschland, der nicht nur selbst kommt, sondern auch die Einstellung hat "Zu Weihnachten muss es krachen"...dh wir machen wirkliche Riesenpartys und es werden keine Kosten und Mühen gescheut. Für mich sind es zwar die anstrengendsten Tage, aber wenn ich jetzt miterlebe, dass schon Wochen vorher sich gefreut, Kleider gekauft, Musikwünsche abgegeben und sogar ehemalige Kollegen fragen, ob sie kommen dürfen, denke ich, dass machen wir richtig, denn das Ziel sollte sein, dass die Mitarbeiter etwas schönes erleben, und dann soll es auch was kosten. Ein kluger Chef weiß: Das ist Geld, dass sich auszahlt. Etwas dazu zahlen geht in meiner Welt nur dann, wenn man zb eine Reise anböte oder ähnliches, oder man hat einen kleinen Handwersbetrieb, alle wollen zusammen feiern und die Initiative geht auch von den Mitarbeitern aus. So wie Du es schilderst, nö, da würde ich auch nicht hingehen. Es gibt natürlich auch die Kritikecke, die sagt " Dafür haben sie Geld, würde jeder von uns so und so viel bekommen, das kann ich besser gebrauchen.." auch das stimmt. Da muss sich eine Geschäftsleitung letztlich entscheiden. Ich wäre immer dafür, dass man schöne Gemeinschaftserlebnisse schafft. Ich habe im übrigen einmal selbst eine dieser großen Feiern umgehend wieder verlassen, es waren die Organisatoren - das war dann an einem Standort in Deutschland- darauf gekommen, das normale Volk (die, die Kohle reinbringen) von den Fürhungskräften bis hin zur Geschäftsleitung räumlich zu trennen, da war ich fassungslos und kann mir nicht vorstellen, dass das auch Wunsch der Chefs war. Unser Auftraggeber war allerdings im letzten Jahr in Form der "Berater" die uns andauernd beehren, auch mit bei der Feier dabei, und zeigte sich sehr erstaunt, dass mein Chef in Jeans und Hemd in wilden Polonaisen über die Tanzfläche schleifen ließ, so viel Volksnähe ließ Nase rümpfen. Ob er denn keine Angst hätte? Ich muss dann immer lachen, in der Tat ist es so, dass dann so um Mitternacht die Gespräche " Was ich Ihnen immer schon mal sagen wollte" beginnen, aber wer Chef ist, muss das aushalten :-). So Bev, danke, da hast Du wohl einen NErv getroffen bei mir mit dem Thema, lach...