Ich weiß ja nicht, ob einem die Vernunft hilft; das letztendliche Wissen, dass es weder Geister noch Monster noch sonstwas gibt, was in eurer leeren Wohnung oder eurem Haus umgehen könnte, aber alles folgende ist wirklich passiert, und ich kann mir diesen Abend jederzeit ins Gedächtnis zurückrufen, und jedesmal kriege ich eine Gänsehaut, auch wenn das ganze schon 20 Jahre zurückliegt...:

Ich lebte damals allein in einer Wohnung mit altem Schnitt: Gang mit Zimmern, die alle davon abgehen. Ich stand also eines Abends in der Küche, spülte gerade ab, hatte auch keine Musik laufen, so dass die Wohnung ganz still war. Die Küche war das Zimmer am einen Ende des Gangs, die Tür war offen, so dass ich ein Stück des Gangs sehen konnte.

Plötzlich höre ich das eindeutige Knarren der Holzdielen, die sich unter dem Teppichboden des Gangs befinden, als ob jemand einen Schritt gemacht oder seinen Fuß aufgesetzt hätte. Ich höre auf zu spülen, der Teller im Wasser, meine Hände halten den Spüllappen. Es ist mucksmäuschenstill jetzt. Nach vielleicht zehn Sekunden oder so höre ich einen nächsten Schritt. Vor Angst erstarre ich vor dem Spülbecken. Ich schaue auf das Stückchen Gang hinaus und frage mich, was jetzt hier passiert. Es ist niemand in der Wohnung außer mir, also wer ... oder was?...befindet sich jetzt in diesem Moment in meinem Gang...? Es folgt ein dritter Schritt, und der KOMMT NÄHER. Eindeutig für mich zu hören, dass sich etwas auf die Küche zubewegt, das auftritt, also Schritte macht.

Die Küche hat keinen anderen Ausgang. Ich bin also de facto in der Falle. So unbeschreibliche Angst wie in diesen Minuten hatte ich glaub ich noch nie in meinem Leben. Was sollte ich mir vorstellen, was sich in diesem Moment in meinem Gang befindet... und auf mich zukommt?
Dann ein vierter Schritt. Und der hört sich schon so nahe an, dass mir bewusst wird, dass beim nächsten Schritt, wer oder was auch immer da ist, für mich sichtbar werden wird. Ich kann aber nichts machen. Ich stehe wirklich starr vor Angst da, kann mich keinen Zentimeter bewegen. Und irgendwie, fragt mich nicht warum, aber irgendwie weiß ich, dass das meine tote Oma sein könnte. Ich kann nichts weiter tun als zu warten, was passieren wird.

Da hören die Schritte auf. Nach gefühlten Minuten traue ich mich in den Gang zu gehen, und natürlich ist nichts da.

Diese Geschichte ist wahr, so wahr ich hier sitze, sie ist nicht geträumt oder unter Einfluss irgendwelcher Substanzen enstanden. Dass Dielen mal knarzen können, ist mir klar, aber nicht so. Und dass das Knarzen auch noch näher kam... Ich weiß, dass meine Oma, die mich geliebt hat, mich sicher nicht zu Tode erschrecken wollen würde, aber meine Vernunft hilft mir hier wie gesagt nicht weiter. Fakt ist: Es ist passiert und wird immer ein grusliges Rätsel für mich bleiben...


Geschichte Nummer 2:
Als Jugendlicher war ich einmal (wir wohnten damals in einem 4-stöckigen Mietshaus) abends noch am Dachboden, und der war der 5. Stock und hatte keine Lampe mehr, es war also sehr dunkel die letzten zwei Treppen hinauf. An diesem Abend, und auch das ist Fakt, es ist so passiert!, stellte ich mir wie meistens vor, was ich wohl machen würde, wenn irgendetwas plötzlich im stillen und einsamen Treppenhaus hinter mir wäre, während ich wieder zu unserer Wohnung im 2.Stock hinuntergehe.

Ich bin gerade im 4. Stock, also die zwei Treppen vom Dachboden hinuntergegangen, als ich von oben im Treppenhaus ein deutliches Geräusch höre, so als wenn jemand mit einem Stock an das metallene Treppengeländer klopfen würde oder sowas.

So schnell... bin ich noch NIE die restlichen Treppen bis zur Wohnung hinuntergerast und war noch NIE so froh, die Tür hinter mir zuschlagen zu können. Meine Herzfrequenz war der eines Meerschweinchens vergleichbar.... Und auch hier gibt es keine logische Erklärung, denn hinter mir war ja niemand, als ich vom Boden wieder herunterkam.



Seltsam? Aber so ist es passiert...! So, und jetzt würde ich gern ein paar Geschichten von euch hören --- aber auch nur wahre, bitte! ;-)