chucky53 schrieb:
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> Noch einmal zum Mitschreiben:
> Sie hätte sich professionale Hilfe suchen sollen
> -
> und die gibt es nicht in der Kneipe !
In einer Kneipe findest du die schnellste Hilfe für eine Krankheit, bei der man alles nur vergessen möchte. Gerade bei Depressionen bist du auf die Hilfe von anderen angewiesen, weil dein eigenes Elend dich nicht erkennen lässt, dass es einen Ausweg gibt.
Nehmen wir Alkoholabhängigkeit als Beispiel: Ein Alkoholkranker weiß, dass der Alkohol schuld an seinem Zustand ist, wenn er dennoch trinkt, hat er sich bewusst dafür entschieden. So ist es in jeder Suchtkrankheit. Eine Heilung bedeutet den Entzug wagen und das bedeutet für viele Familien, dass sie sich von dem Kranken erst einmal abwenden müssen, damit er sich Hilfe sucht.
Bei Depressionen fehlt dem Kranken die Erkenntnis, dass er etwas dagegen tun kann. Für ihn ist seine graue Welt die Realität.
Zudem wird die Welt immer leistungsorientierter. Bedingt durch Wirtschaft und Politik bleiben viele auf der Strecke, die dem wachsenden Leistundsdruck nicht Stand halten können. Nicht umsonst sind Psychotherapeuten und dergleichen völlig überbelegt.
Ich möchte nicht wissen, wie es ist, wenn man mit 16 Jahren den größten Erfolg seiner Karriere hat, von den Medien gefeiert und verfolgt wird, und danach ständig auf diese Rolle reduziert wird. Ich glaube, es ist leicht depressiv zu werden, wenn man nicht weiß, wer man ist, finanzielle Nöte hat und sozial kaum eingebunden ist.