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Re: Familie von Johannes Heesters will "Goldene Kamera" aus Protest zurückgeben
dermichel schrieb:
------------------------------------------------------- > Ich hätte mir die BILD wirklich aufheben > sollen... > Rechts neben dem Bericht waren einige Schauspieler > aufgelistet und wieviel RM sie für welchen Film > erhalten haben. Und unter anderem wird dort auch > Ingrid Bergman für Casablanca gelistet. Auf der > Internet-Seite steht das auch noch. Ganz am Ende > der Seite unter der Rubrik "Das verdienten Hitlers > Filmstars" und dann auf Seite 2. Ich habe mir die betreffende Internetseite mal herausgesucht... Abgesehen davon, daß ich bezweifle, daß der Verfasser des Artikels, dieser Herr John Puthenpurackal, überhaupt eine Ahnung hat vom deutschen Film der 30er und 40er Jahre, finde ich seine Argumentation, oder sagen wir besser seine suggerierende Formulierungsweise sehr fragwürdig (naja, Bild-Zeitungs-Niveau eben). Heesters und Rühmann "hätten Kasse gemacht". Na und? Heesters hätte in einer arisierten Villa gelebt. Problem? Er hätte anfangs nur 6000 Reichsmark bekommen. Ja, und? Das ist nun mal normal im Filmgeschäft, daß ein wenig bekannter Schauspieler weniger Gage bekommt als ein Star. Später war Heesters ein Star. Was hätte er tun sollen? Hätte er sagen sollen : "Nein, danke! Wir haben Krieg, ich nehme keine 40.000 RM pro Film." ? Sofern er das Geld nicht irgendwie in Sachwerte anlegen konnte, war es nach Kriegsende eh nicht mehr das Papier wert, auf dem es gedruckt wurde. Der ganze Artikel ist einfach nur auf die üblichen Bild-Zutaten aufgebaut. Andeutungen, Verdrehungen und dergl. Zu Ingrid Bergman möchte ich mal behaupten, daß da einfach der Filmtitel "Casablanca" in völlig falschem Zusammenhang auftaucht. Die Liste der Einkünfte bezog sich auf das Jahr 1939, vermutlich die Filmaktivitäten des Jahres 1938 berücksichtigend. Denn 1938 drehte Ingrid Bergman auf dem Weg nach Hollywood bei der UFa den Spielfilm "Die vier Gesellen" an der Sete von Hans Söhnker. Es war ihr einziger deutscher Vorkriegsfilm. Vermutlich hat sie dafür die 50.000 RM erhalten, auch wenn ich die Summe anzweifle. Der Fimtitel "Casablanca" steht bei ihr als bekanntester Film in KJlammern. Wobei ich auch sagen muß, daß die anderen "bekanntesten" Filme auch nicht aus dem Jahre 1938 stammen und bei einigen Schauspielern auch nicht wirklich die "bekanntesten" sind. Sehr kurios ist ja, daß in allen Filmdokumentationen über die Karriere von Ingrid Bergman ihr deutsches Film-Intermezzo, in dem sie übrigens sehr gut deutsch spricht, geflissentlich ausgelassen wird. In diesem Forum dürfen leider nur registrierte Teilnehmer schreiben.
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