Ratten werden in unseren deutschen Großstädten täglich vergiftet.
Ratten sind wie Hunde auch Säugetiere.
[
www.hamburg.de]
[
de.wikipedia.org]
Ein Auszug aus dem deutschen Tierschutzgesetz:
§ 4
(1) Ein Wirbeltier darf nur unter Betäubung oder sonst, soweit nach den gegebenen Umständen zumutbar, nur unter Vermeidung von Schmerzen getötet werden. Ist die Tötung eines Wirbeltieres ohne Betäubung im Rahmen weidgerechter Ausübung der Jagd oder auf Grund anderer Rechtsvorschriften zulässig oder erfolgt sie im Rahmen zulässiger Schädlingsbekämpfungsmaßnahmen, so darf die Tötung nur vorgenommen werden, wenn hierbei nicht mehr als unvermeidbare Schmerzen entstehen. Ein Wirbeltier töten darf nur, wer die dazu notwendigen Kenntnisse und Fähigkeiten hat.
Wenn es bei uns Hunde gäbe, die wie Ratten als "Schädlinge" angesehen würden, wäre eine Vergiftung anscheinend auch bei uns zulässig. Zumindest sollte man davon ausgehen, dass die derzeitige Praxis der Vergiftung von Ratten mit dem Gesetz vereinbar ist. Qual bzw. Schmerzen der Tiere werden bei der "Schädlingsbekämpfung" jedoch in Kauf genommen.
Moralisch kann man natürlich ganz anderer Auffassung sein.
Ich finde es übrigens moralisch bedenkenswert, überhaupt Hunde als Haustiere allein zum Spaß zu halten (natürlich ganz anders: Blindenhunde etc.). Hunde sind schließlich Fleischfresser.
Nicht selten habe ich mitbekommen, dass Leute frisches Fleisch oder Innereien für ihren Vierbeiner kauften. Das nenne ich pervers: Einerseits halten sich die Hundehalter für die großen Tierfreunde, aber Bello braucht sein Steak am Sonntag.
Wir leben schon in einer seltsamen Gesellschaft.
Interessant auch, dass im Tierschutzgesetz tatsächlich von "Schmerzen" die Rede ist. Da wird die in unserer Gesellschaft vorhandene Angst vor Schmerzen auf das Tier übertragen. In anderen Kulturen gilt (oder: galt) es dagegen als besonders stark, Schmerz zu ertragen, was zur Folge hat, dass es dort kein Tierschutzgesetz unserer Art geben könnte.
Und der Begriff "unvermeidbar" in Bezug auf die Schmerzen ist für mich völlig absurd: Theoretisch könnte die Stadt Hamburg ja mit einem größeren Aufwand mehr Lebendfallen einsetzen und den Ratten dann später ein schönes Zuhause bieten.
Was soll das also bedeuten: "unvermeidbar"? In jedem Fall ist es Auslegungssache. Im Grunde ist also alles erlaubt - man muss bloß die vermeintliche Unvermeidbarkeit erklären ...
Der Kelte
1-mal bearbeitet. Zuletzt am 21.11.11 22:40.