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Re: Das Handy der 1990er Jahre
Ich habe mein erstes Handy 1996 gekauft. Es hatte bereits eine SMS-Funktion, aber auch eine Antenne, die man zum Telefonieren herausziehen musste. Telefonate kosteten DM 1,69 pro Minute, was, wenn man die Inflation einrechnet, heute etwa 1,50 Euro entspricht.
Zum damaligen Handyfonieren fallen mir folgende Anekdoten ein: - In einer Zeitungsmeldung aus den 1990ern stand, dass ein Mann in einer U-Bahn von Fahrgästen verprügelt wurde, weil sein Handyklingeln nervte - Handy wurden "Yuppie-Lutscher" genannt - Es gab einen Service, bei dem man Fake-Anrufe bestellen konnte, um mit dem Handy auf "wichtig" zu machen - Wenn mehrere Leute mit Handys von unterschiedlichen Netzbetreibern zusammen standen, wurde immer verglichen, wer den besten Empfang hatte. - Zum Telefonieren musste man sich - insbesondere in Gebäuden - oft verrenken, oder aus dem Fenster lehnen, um Empfang zu haben - Es wurde diskutiert, Handys in Bussen und U-Bahnen zu verbieten, weil die Strahlung angeblich die Elektronik der Fahrzeuge störe - Netzbetreiber erwogen, auch für angenommene Anrufe dem Angerufenen Gebühren zu verrechnen. - Vom Handy-Telefonieren bekam man angeblich einen Hirntumor - Es gab das Krankheitsbild des "Yuppie-Ohrs" (mit der Handy-Antenne durchstoßenes Trommelfell beim allzu dynamischen Telefonieren) - Handy-Akkus hielten oft nur wenige Stunden - Wer ein Handy hatte, galt als Angeber - öffentliches Telefonieren, vor allem in geschlossenen Räumen, galt als unhöflich Tja, lang ist es her. Wenn ich heute erlebe, dass in Besprechungen fast jeder telefoniert oder am Handy seine E-Mails checkt und dem Vortragenden nicht zuhört - so etwas wäre in den 1990ern undenkbar gewesen. Grüße, Sascha In diesem Forum dürfen leider nur registrierte Teilnehmer schreiben.
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