Kilgorius schrieb:
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> Ich lese gerade "Die wilden Detektive" von Roberto
> Bolaño.
>
> Tja, wie soll ich es sagen...wer "2666" von
> Bolaño kennt, und es gut gefunden hat (ich
> persönlich fand es großartig!): "Die wilden
> Detektive" sind noch besser (unglaublich, aber
> wahr).
Das mit der literarischen Gruppe klingt ähnlich wie die Literaturwissenschaftler und ihre Suche nach Benno von Archimboldi in '2666'. Das Buch hab ich Ende letzten Jahres begonnen und mich allmählich bis zu Seite 541 vorgearbeitet. Mitten in der Schilderung der Frauenmorde bin ich allerdings steckengeblieben und hab es erst mal zur Seite gelegt. Werd das Buch aber bestimmt noch zu Ende lesen.
Ich mag solche 'schrägen' Bücher. Gerade hab ich 'Die geheime Geschichte des Senatspräsidenten Dr. Daniel Paul Schreber' von Roberto Calasso gelesen. Schreber war ein Jurist (und Sohn des Erfinders der Schrebergärten), der Ende des 19. Jahrhunderts geisteskrank wurde und seine Wahnideen in einem Buch festhielt, anhand dessen Sigmund Freud seine Theorie der Paranoia entwickelte. Calasso spinnt Schrebers Geschichte fort, mal romanhaft, mal essayistisch.
Leider mußte ich feststellen, dass das Internet inzwischen offenbar meine Aufmersamkeitsspanne ruiniert hat. Vor 10 Jahren konnte ich 'Krieg und Frieden' und andere Mammutromane in wenigen Wochen durchlesen. Heute brauche ich für das gleiche Lesepensum Monate, weil ich immer wieder abgelenkt werde und meine früher zum Lesen bestimmte Zeit inzwischen eher vor dem Computer verbringe.