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Maren Kroymann: Harald Schmidt ist "ziemlich überschätzt"
Maren Kroymann war die erste und bis heute einzige Frau, der die ARD eine eigene Satire-Show gegönnt hat. "Nachtschwester Kroymann" lief von 1993 bis 1997 im Ersten und wurde dann von Sabine Christiansens Polittalk aus dem Programm gedrängt. In einem Interview mit der "Neuen Osnabrücker Zeitung" blickt sie auf das Ende zurück: "Es war die Zeit, als es langsam Richtung Comedy und größere Unverbindlichkeit ging. Plötzlich kriegte man Quote auch mit Humor, der nicht politisch war. Da hat man mir schon gesagt, ich bräuchte doch nicht immer so böse zu sein, die ARD-Beiräte seien alles ältere Herren zwischen 60 und 75, und die würden das nicht verstehen."
Dem heutigen öffentlich-rechtlichen Humorangebot kann sie nichts abgewinnen: "Die Öffentlich-Rechtlichen haben im ganzen Bereich Humor total geschlafen in einer Mischung aus Ignoranz und Arroganz. Lachen ist denen offenbar nicht wichtig und nicht feuilleton-kompatibel genug. (...) Dabei gehört es in einer Demokratie zur Grundversorgung, dass es Satire gibt." Über ARD-Lichtgestalt Harald Schmidt fällt sie ein zwiespältiges Urteil: "Der ist schon sehr gut, der ist sehr schnell im Kopp und hat das politisch Inkorrekte salonfähig gemacht. Und er hat das Fernsehen für die Intellektuellen zugänglich gemacht. Man konnte auf einmal sagen: Ja, ich gucke fern, ich sehe Harald Schmidt. Aber ich finde ihn trotzdem ziemlich überschätzt und gehypt, und vor allem hat er eine totale Macho-Sendung gemacht. Das konnte man zeitweilig sehr gut an der Auswahl seiner weiblichen Gäste sehen - Models und MTV-Moderatorinnen". Nach dem Ende von "Nachtschwester Kroymann" spielte die Kabarettistin und Schauspielerin unter anderem in der Serie "Gisbert" und in zahlreichen Kino- und Fernsehfilmen mit, z.B. in der ZDF-Komödie "Nicht ohne meine Schwiegereltern" (am Montag, den 10. August um 20.15 Uhr im ZDF, siehe Bild). Außerdem wird sie in Kürze in den Kinofilmen "Horst Schlämmer - Isch kandidiere!" und "Maria, ihm schmeckt's nicht!" zu sehen sein. 01.08.2009 - Michael Brandes/wunschliste.de Quelle: Neue Osnabrücker Zeitung; Bild: ZDF/Thomas Kost [www.wunschliste.de] In diesem Forum dürfen leider nur registrierte Teilnehmer schreiben.
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