Puh, ich glaube, ihr seit gerade dabei, die Fernsehgeschichte umzuschreiben. bevor ihr noch völlig durchdreht, glaube ich, einmal korrigierend eingreifen zu müssen:

"Irgendwann hat der gute Peter aber den Zeitgeist ignoriert, im Gegensatz zu Heinz Erhardt ( aber auch hier wurden gen Ende seine Witzchen lauer)"

Erst einmal, das Ende von Heinz Erhardt war bereits am 11. Dezember 1971 mit seinem Schlaganfall gekommen, nicht das ihr da etwas verwechselt. Frankenfeld mußte 1970 aufhören und ist, äh, ich glaube 1976 mit "Musik ist Trumpf" wieder ganz groß herausgekommen.
Und dann kann man Erhardt und Frankenfeld nicht in eurer Form vergleichen. Seine Gedichte entstammen - so vermute ich mal - einem Bühnenprogramm. Und das ist natürlich mehr für die Ewigkeit gemacht, als die Sketche in einer Unterhaltungssendung. Deren Idee war es, einmal gucken und das war es. Das so etwas heute häufiger wiederholt wird, an so einen Gebrauch hat damals niemand gedacht.

" sah Frankenfeld sich als "Showgott", der alles weiß und alles kann und das kam damals weder beim Publikum noch in den Redaktionen an. Somit war sein Ende besiegelt. Übrigens spielten auch erhebliche Geldforderungen seitens Peter und Lonny eine nicht unbedeutende Rolle."

Naja, Frankenfeld wollte 30t DM statt 20t DM für eine Ausgabe Vergißmeinnicht haben, wohlgemerkt für alles, also inklusive Ausdenken. Das war auch damals schon keine maßlos übertriebene Forderung. Und es war eigentlich nur der Unterhaltungschef des ZDF, der ihn loswerden wollte. Anzeichen dafür, daß Frankenfeld beim Publikum überhaupt nicht mehr ankam, gab es aber nicht wirklich.
Eine neue Nase beim ZDF wollt ihn wieder haben und "Musik ist Trumpf" ist eine Riesenerfolg gewesen.

"Kulenkampff ist es ähnlich ergangen, als er Wim Thoelke beerbt hat und fleißig Sendezeit überzog. Das war nur grauselig, während bei Einer wird gewinnen die Sendung nicht lange genug gehen konnte."

Kuhlenkampff war für den Großen Preis nicht geeignet und der Große Preis nicht als Samstagabenschow. Da hat jemand beim ZDF Murks gemacht und viel Geld zum Fenster hinausgeworfen. Übrigens entgegen aller Bemühungen Thoelkes, der die Aktion Sorgenkind in Gefahr sah und noch weiter beratend tätig gewesen wäre.

"Dafür war der Frankenfeld nicht aufregend und provokant genug."

Provokant? Frankenfeld zeichnete sich eigentlich dadurch aus, daß er seien Gäste nicht zur Schnecke machte.

"Ich habe fassungslos vor diesen Sketchen gesessen, so etwas albernes kalauergeschwängerte vorhersehbares ist mir selten untergekommen."

Ich habe den Zusammenschnitt nicht gesehen, es waren vermutlich die Musik ist Trumpf-Einlagen. Dann sollte man zumindest die ganze Sendung sehen, sie kamen ja damals nicht in Überdosis, so daß sie sicher anders wirken. Ein wenig hat sich die Welt schon verändert, aber Frankenfeld hat alles ausführlich geprobt (etwa für den Bowle-Sketch seine Küche unter Wasser gesetzt) und wirklich perfekt wiedergegeben. Und sine Wortwahl habe ich als beeindruckend in Erinnerung.