Und mir gefällts heute immer noch nicht.

Ich muss zugeben, dass ich zwar die Synchro von Die Zwei noch anfangs recht lustig empfand, aber mit der Zeit hat's genervt. Dann war das Starsky & Hutch, fand ich auch okay, aber nur bis zu einem gewissen zeitpunkt, dann war bei mir auch die Grenze erreicht. Nun, bei "Die Zwei" taugt das Original ja überhaupt nix, und Starsky & Hutch waren im original überhaupt nur beinhart und knochentrocken.

Aber ich ziehe jeder deutsch synchronisierten Serie und jedem deutsch synchronisierten Film das Original (sofern in Englisch) vor. Bei "Der Doktor und das liebe Vieh" wurde derart lieblos eine Synchro hingeschludert (in den späteren Staffeln, als Erik Schumann nicht mehr den Siegfried sprach), und in so manchen neuen Filmen, auch auf DVD, merkt man oft, dass die Synchronschreiber auch heute sich einen Dreck um Inhalte des Originals scheren. Nach dem Motto: "Was ich mit meinen Schulenglischkenntnissen und ohne Wörterbuch nicht übersetzen kann, übersetz ich nicht. Da schreib ich eben was rein, das passen könnte. Den Zuschauern ist es eh egal, Hauptsache es zischt und kracht ordentlich..." wird hier vorgegangen und so mancher Film verliert dadurch an Qualität. Ich hab neulich mal in "Miss Undercover" reingezappt und fand die deutsche Synchro, ohne das Original zu kennen, sowas von schlecht, es tat mir in den Ohren weh.

Ganz besonders schlimm wird es natürlich bei Serien oder Filmen, wo die Helden einen etwas breiten Texas- oder Tennessee-Akzent haben. Bestes Beispiel war damals die Mini-Serie "The Sacketts", die im ZDF ausgestrahlt wurde, oder in neuerer Zeit "Lonesome Dove". Ich bin kein Muttersprachler, was Englisch betrifft, und geb zu, dass auch ich mir mit Tommy Lee Jone's und Robert Duvall's Genuschle streckenweise recht schwer getan habe, aber die deutsche Synchro ist so weit vom Original entfernt, dass es wirklich schlimm ist.

Vielleicht ist das noch ein Überbleibsel aus den 60er Jahren, als Drehbuchautoren von Serien wie Percy Stuart, Im Auftrag von Madame oder auch Cliff dexter mit Gewalt um Humor bemüht waren. Dass in den 70er Jahren die meisten knallharten Italo-Western und Italo-Krimis und sogar Karatefilme mit Klamauk-Synchro unterlegt wurden, ist meiner Ansicht nach ausschließlich auf die Angst der deutschen Verleiher vor der Bundesprüfstelle für jugendgefährdende Schriften und deren Verbotsstrategie zurückzuführen. Man ließ einen Film lieber lustig synchronisieren und konnte ein geschäft machen, anstatt ihn ernst zu synchronisieren und kein Mensch durfte ihn sehen. Eines der schlimmsten Verbrechen an einem damaligen Film wurde bei "Schlitzohr und Schlitzauge" begangen, einer ohnehin eher drittklassigen Knochenbrecher-Komödie, die der Verleih dadurch aufmotzen ließ, dass er die Helden in tiefstem Bayrisch und breitestem Sächsisch (oder Hessisch?) reden ließ. Das war so schlimm, dass mir schier übel wurde.

Aber in Deutschland ist eben alles möglich. Und in Zeiten wie diesen, wo neun von zehn DVD-Käufer einen Film oder eine Serie lieber in der zensierten, dafür aber deutschen, Fassung kaufen und anschauen als einem Original auch nur den Hauch einer Chance zu geben (meiner Ansicht nach sind sie nur zu faul und zu desinteressiert, ihre Schulenglischkenntnisse auszugraben oder zu versuchen, sie aufzufrischen), kann man sowieso nicht mehr mit einer Änderung dieser Haltung rechnen. Ich schau mir S.R.I. und die unheimlichen Fälle lieber im japanischen Original an als überhaupt nicht. Und ich kann kein Wort Japanisch (nicht mal Sushi bestellen...)... Und ein guter Eastern, der in Deutsch oder Englisch nicht erschienen ist, den schau ich eben im Original oder übersetze die englischen Untertitel ins Deutsche und bastle sie rein.

Der Lonewolf Pete