Damals liefen über die Jahre einige sehr interessante Krimi- und Detektivserien, die durch die Bank weg nicht wiederholt wurden. Ein toller Ermittler in bester Chandler-Tradition war auch Harry O, klasse gespielt von David Janssen. Darren McGavin ging als tougher PI in der Serie "Der Einzelgänger" auf Verbrecherjagd. Nakia, der Indianersheriff, ermittelte in seinem Reservat und seine Kollege, Sheriff Cade, irgendwo in einem gottverlassenen County im Mittelwesten.

Das waren alles sehr intelligente, erwachsene Serien, die großen Wert auf Charaktere und die Handlung legten, und irgendwie keine Parallelwelt aufbauten, sondern im "echten Leben" unterwegs waren.

Ich mochte damals auch "Hagen" sehr gern, ein Art moderner Trapper, den es in die Großstadt verschlägt, und der mit seinen "wilden" Methoden die Fälle löst.

Irgendwie wurde in den 70er viel mehr ausprobiert. Es gab sozialkritische Sujets, Helden, die keine waren, und schräge Typen. Meist gewürzt mit einer Prise Humor. Und es wurden neue Ideen ausprobiert: Der "Magier" war Hobbydetektiv und löste seine Fälle mit irgendwelchen Tricks aus der Variete-Branche, was es den Schreiberlingen sicher nicht einfacher gemacht hat, immer wieder neue Ideen zu entwickeln, die dann allerdings noch halbwegs glaubhaft waren.

Damals hat man so ganz nebenbei mitgekriegt, dass man auch das Krimi-Genre durchaus interessant variieren kann. Dagegen ist die aktuelle TV-Kost doch ziemlich langweilig geworden.