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Re: DDR-Fernsehen
Also, da stimmt ja so einiges nicht: Unionfan schrieb: > > das ddr-fernsehen wird in 90% der beiträge auf kinder- und > jugendfilme begrenzt und kommt der thematik dadurch nur > bedingt nach. > > das 2.programm des ddr-fernsehens entwickelte sich im laufe > der jahre zu einem sicherlich erstklassigen format. einmal > wöchentlich "für freunde der russischen sprache" ... naja, > warum nicht. es gab sicher einige, die diese beiträge sahen > (fremdsprachen-studenten, in der ddr lebende sowjetbürger). > ansonsten interessante jugend- und musiksendungen bis hin zu > "elf99", Also elf99 war bis zum 9.November sehr propagandalastig, also nur mit Einschränkungen zu akzeptieren. Ich werde nie vergessen, wie zwei blonde Mädels verschüchtert und auswendig gelernt im August erzählten, wie man in Budapest versucht hätte, sie quasi zur Flucht zu überreden wiederholungen von abendsendungen des 1.programmes > (z.b. dienstags den "alten film" - wobei mir einfällt, dass > dieser montags als "willi schwabes rumpelkammer" lief und ab > etwa mitte der achtziger ohne schwabe. das babelsberger > ufa-material war ja vorhanden). Die alten Filme aus der UFA-Zeit liefen seit Jahr und Tag montags um 20 Uhr. Am nächsten Tag wurde er im ersten Programm um 10 Uhr wiederholt. Willi Schwabes Rumpelkammer kam nicht wöchentlich, sie lief dienstags und er moderierte sie auch noch nach der Wende, dann erkrankte er und Friedrich Schönfelder (aus dem Westen, wohlbemerkt) übernahm noch einige Sendungen in Vertretung, bis sie dann nach Willi Schwabes Tod ganz eingestellt wurde. im 2. lief auch als > vielleicht erster usa top-jugendfilm "zurück in die zukunft", > gab es die berichte zum internationalen fussball und und und. > schnitzler ... als überzeugter antifaschist, mit den > engländern und dem bbc 45 nach deutschland zurückkehrend, war > seine scharfe analytische arbeit im ddr-fernsehen sicher bis > zum beginn der entspannungspolitik unter willy brandt > notwendig und wichtig, danach hätte er seine arbeit > vielleicht ändern sollen, als kommentator und filmemacher in > einem anderen format als dem "schwarzen kanal" ... gerhard > löwenthal stand und steht nach wie vor herrn schnitzler in > nichts nach. Sudel-Ede hatte seine Sendung montags im 1.Programm > > warum hat man die kinder- und jugendsendungen des > ddr-fernsehens anders in erinnerung als beispielsweise > gleichartige der brd-sender? ich denke, der pädagogische > inhalt ging besser auf das empfinden der jugendlichen ein. es > wurden werte vermittelt, die den schülern nicht unbedingt > "aus der seele" sprachen aber als "gerecht" empfunden wurden. > es war sicher undenkbar, dass sich schüler über die schule, > das lernen, öffentlich so äusserten wie in allen zeiten > dieses im deutschen fernsehen getan wird. achtung und > respekt, solidarität und freundschft waren die vermittelten > elemente und sind wohl bis heute aspekte, die das kinder- und > jugendprogramm des ddr-fernsehens als liebevolle erinnerung > im gedächtnis geblieben sind. nicht zuletzt natürlich auch > die auswahl dessen, was im fernsehen ausgestrahlt wurde ... > sozusagen eine positive zensur. > > danke für die aufmerksamkeit Ich habe innerhald dieses Threads immer wieder den Eindruck gewonnen, daß entweder die Verklärung der eigenen Kindheit zu den vielen positiven Meinungen geführt haben oder das Ostfernsehen das beste Fernsehprogramm der Welt war. Bei manch netter Sendung: Fernsehen wurde von den Machthabern als Propagandawaffe gesehen, selbst Unterhaltungssendungen wurden von der Zensur nicht ausgenommen. Und auch wenn der Ton des Herrn Löwenthal sicherlich recht scharf war, er hat ausgesprochen, was viele , in Ost wie West nicht wahrhaben wollten.
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