WesleyC schrieb:
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> Die Sendelandschaft hat sich erst mit den Privaten
> verändert, weil die Material zum Versenden
> brauchten. Die 1980er und 1990er waren zudem die
> Hochzeit der Videotheken, welche auch ihre
> Daseinsberechtigung benötigten.

Die Videotheken hatten ihre Daseinsberechtigung ja nicht dadurch, daß Filme erst spät ins Fernsehen kamen, sondern überhaupt dadurch, daß sie Filme zum Verleih anboten. Es war ja auch damals nicht so, daß das Programm den ganzen Tag etwas bot. :)
Mit dem Start der Privatsender fiel zeitlich auch die Erschwinglichkeit von Videorecordern zusammen: Wer hatte denn vor Mitte der 80er schon einen Videorecorder? Die haben ein Vermögen gekostet. Wir haben erst Ende 1986 einen bekommen.


> Ich persönlich hatte sehr lange das Gefühl, dass
> es relativ schnell war, wenn neue Kinofilme nach
> drei Jahre ins Fernsehen kamen. (= ein Jahr nach
> Videothekenstart)
> Mittlerweile sind wir bei gefühlt zwei Jahren
> angekommen.

Das mit dem Jahresrhythmus heute habe ich auch immer so im Kopf:
Kino – ein Jahr später: Video bzw. DVD – ein Jahr später: TV.

Was vielleicht generell noch zu dem Gefühl der Kurzweiligkeit beitrug, ist der Fakt, daß US-amerikanische Filme damals im Fernsehen keine überbordende Rolle einnahmen. Das Programm war gefühlt gefüllt mit Informationssendungen (Nachrichten, Analysen, Gesprächsrunden, Dokumentationen, Berichte, usw.) und dazu kamen dann eine Kinderserie, die Lindenstraße, Derrick und der Alte, ein Heimatfilm. Zwischendurch lief dann auch mal ein amerikanischer Film, dann war der oft das Tages-Highlight - insbesondere, wenn es dann ein, wie es heute heißt "Blockbuster" war: Und davon hatten sich ja einige angehäuft in den Jahren, tw. Jahrzehnten
vor der Generation Privatfernsehen: Sat.1 und RTLplus hatten zu der Zeit nur sich selbst als Konkurrenten, wenn sie zum amerikanischen Kino luden.