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TV-Erinnerungen an gute, alte Fernsehzeiten
Wann läuft "Drei Haselnüsse für Aschenbrödel"?: Alle Sendetermine für 2024
geschrieben von: TV Wunschliste, 12.11.24 19:38
Seit der Erstausstrahlung am 26. Dezember 1975 gehört "Drei Haselnüsse für Aschenbrödel" für viele Weihnachtsfans unverzichtbar zur besinnlichen Zeit des Jahres dazu. Der unsterbliche Märchenklassiker wird traditionell auf sämtlichen ARD-Sendern rund um die Festtage wiederholt - so auch 2024.

Wie in jedem Jahr präsentieren wir euch alle bekannten Termine im Überblick. Für die ganz Ungeduldigen findet die erste Ausstrahlung auch in diesem Jahr bereits am 1. Dezember, dem ersten Adventssonntag, statt. Danach wird der Filmklassiker zwischen dem 8. Dezember und dem 6. Januar mehrfach auf den diversen ARD-Sendern wiederholt.

Alle Termine 2024 im Überblick



  • 01.12. um 15.35 Uhr im Ersten


  • 08.12. um 16.15 Uhr im MDR


  • 15.12. um 14.35 Uhr im WDR


  • 22.12. um 14.15 Uhr im NDR


  • 24.12. um 13.40 Uhr im Ersten


  • 24.12. um 14.55 Uhr im BR


  • 24.12. um 16.35 Uhr im NDR


  • 24.12. um 20.15 Uhr im WDR


  • 25.12. um 09.50 Uhr im Ersten


  • 25.12. um 16.35 Uhr im rbb


  • 25.12. um 18.50 Uhr in One


  • 26.12. um 17.25 Uhr im MDR


  • 29.12. um 12.00 Uhr bei KiKA


  • 30.12. um 11.50 Uhr im hr


  • 31.12. um 03.50 Uhr im hr


  • 01.01. um 14.20 Uhr im SWR


  • 06.01. um 11.15 Uhr im BR


Änderungen und zusätzliche Ausstrahlungen werden gegebenenfalls ergänzt. Wer den Filmklassiker lieber zeitunabhängig on Demand gucken möchte, kann ebenfalls auf zahlreiche Optionen zurückgreifen. "Drei Haselnüsse für Aschenbrödel" ist aktuell bei den Streamingdiensten Netflix, Amazon Prime Video, RTL+, MagentaTV+ und ARD Plus im Angebot.

Hintergrund

WDR/DRA


Der Märchenklassiker, eine Koproduktion der Tschechoslowakei und der DDR, entstand nach Motiven des gleichnamigen Märchens von Bozena Nemcová. Das Grimmsche Motiv aus "Aschenputtel" wird darin variiert, indem drei Haselnüsse als Wunschinstrumente fungieren. Die beiden Hauptdarsteller Libuse Safránková und Pavel Trávnícek wurden damals mehr oder weniger zufällig als Schauspieler ausgewählt - und durch den Film berühmt. Es ist nicht wirklich zu erklären, weshalb der 1973 unter der Regie von Václav Vorlícek produzierte Film in Deutschland zu einer festen Tradition an Weihnachten geworden ist - schließlich spielt das Fest der Liebe in dem Film gar keine Rolle. Allerdings wurde der Film im verschneiten Winter gedreht - was jedoch reiner Zufall und dem Produktionskalender geschuldet war. Denn eigentlich sollte "Drei Haselnüsse für Aschenbrödel" im Sommer spielen, die DEFA (Deutsche Film AG) drängte jedoch darauf, im Winter zu drehen, da ihre Arbeiter im Sommer bereits ausgelastet waren.

Gedreht wurde der Film in Ateliers der Babelsberger Filmstudios, rund um Schloss Moritzburg bei Dresden, in den Filmstudios Barrandov in Prag und an verschiedenen Orten in der Tschechoslowakei, zum Beispiel im Wasserschloss Švihov (Schwihau) und im Böhmerwald. Die Originalschauplätze in Moritzburg sind heute ein beliebtes Touristenziel und die Treppe, auf der Aschenbrödel ihren Schuh verlor, dient häufig als Ort für Heiratsanträge. Im November 1973 lief "Drei Haselnüsse für Aschenbrödel" in der ČSSR erstmals im Kino, bevor er im März 1974 zunächst in der DDR und im Dezember 1974 in Westdeutschland in die Lichtspielhäuser kam. Der Film hat weltweit mehrere Preise gewonnen und wurde in Tschechien zum besten Märchenfilm des 20. Jahrhunderts gewählt. Die DVD zum Film erhielt 2015 14 × Platin für 700.000 verkaufte Einheiten in Deutschland.
WDR/DRA


Was den deutschen Zuschauern jedoch vorenthalten wurde: Im tschechischen Original wird die Titelmelodie von Karel Gott gesungen, was dem damaligen WDR-Redakteur Gert K. Müntefering jedoch missfiel. Die Stimme von Karel Gott unter dem Vorspann, das ist dann doch zu viel, lautete sein Urteil - er ließ das Original durch eine Oboe ersetzen.

"Aschenbrödel"-Darstellerin Libuse Safránková wirkte nach ihrem Durchbruch in fast 150 Film- und Fernsehproduktionen mit. Unter anderem hatte sie eine Nebenrolle in "Der Tag, der die Welt veränderte" (1975) an der Seite von Christopher Plummer und Maximilian Schell. Doch vor allem spielte sie in weiteren Märchenverfilmungen mit, wie in "Die kleine Meerjungfrau" (1976) gemeinsam mit ihrer jüngeren Schwester Miroslava Safránková sowie in "Der Prinz und der Abendstern" (1978). Mit Pavel Trávnícek, ihrem Partner aus "Drei Haselnüsse für Aschenbrödel", war sie 1982 erneut gemeinsam vor der Kamera, und zwar in der Märchenverfilmung "Der dritte Prinz". 1993 spielte sie zum letzten Mal in einem Märchenfilm mit, als Verkörperung des Glücks in "Wettstreit im Schloss".

Die Tatsache, dass Safránková nach ihrem Durchbruch als Aschenbrödel auf Märchenfilme abonniert war, war für sie Fluch und Segen zugleich. Dass sie auch Charakterrollen beherrscht, bewies sie etwa im Filmdrama "Kolya" aus dem Jahr 1996, das als bester fremdsprachiger Film mit dem Oscar ausgezeichnet wurde. Safránková erhielt für ihre Rolle in dem Film außerdem den Böhmischen Löwen als beste Hauptdarstellerin. Nach der Jahrtausendwende stand die Schauspielerin vor allem für tschechische Fernsehproduktionen vor der Kamera. Denkwürdig ist etwa "Sám doma s Donaldem Trumpem" aus dem Jahr 2017, eine Filmkomödie über Donald Trump.

Libuse Safránková litt seit 2014 an Lungenkrebs und ist am 9. Juni 2021 an den Folgen eines operativen Eingriffs im Alter von 68 Jahren verstorben. In den letzten Jahren zog sie sich weitgehend aus der Öffentlichkeit zurück, doch noch 2020 spielte sie in der TV-Serie "Osudové lásky" mit.

Dokus und Remake: Noch mehr Aschenbrödel im Fernsehen und Streaming

Pavel Trávníček vor Burg Švihov MDR/René Römer


Im vergangenen Jahr wurde der 50. Geburtstag des Märchenklassikers mit einer neu produzierten Dokumentation gefeiert. In "Drei Haselnüsse und ein Mythos - 50 Jahre Aschenbrödel" werden die vielen, immer wieder neu gestellten Fragen zum Film und zu seinen Dreharbeiten beantwortet. Die 45-minütige Doku liegt in der ARD Mediathek bereit und wird auch am 8. Dezember noch einmal im MDR ausgestrahlt. Pavel Trávníček, der damals den Prinzen spielte, erinnert sich in den Barrandov Filmstudios Prag an die Dreharbeiten. Außerdem gibt es Archiv-Aufnahmen, Filmausschnitte, seltene Fotos, Gespräche und Begegnungen zu sehen, die ein geschärftes Bild von den Zeitumständen 1972/73 zeichnen. Der unsterbliche Aschenbrödel-Mythos wird erkundet, erzählt und gefeiert.

Darüber hinaus wurde 2023 im Rahmen der Reihe "Märchenreise" ebenfalls eine neue Dokumentation zu "Drei Haselnüsse für Aschenbrödel" gedreht, in der sich KiKA-Moderatorin Clarissa Corrêa da Silva auf die Spuren des Kults begibt. Auf ihrer Tour besucht sie auch die Wasserburg im böhmischen Švihov, wo Aschenbrödel in der Verfilmung gewohnt hat. Ob Haselnüsse wirklich Zauberkräfte haben, testet Clarissa auf einer Haselnussfarm, wo sie tatkräftig bei der Ernte mit anpackt. Hinter den Kulissen des Musicals "Drei Haselnüsse für Aschenbrödel" spricht Clarissa mit außerdem Hauptdarstellerin Tammy Girke darüber, wie sie sich in Aschenbrödel verwandelt. Die Dokumentation wird am 22. Dezember noch einmal um 15.35 im NDR gezeigt - und liegt auf Abruf in der ARD Mediathek bereit.

In Norwegen wurde "Drei Haselnüsse für Aschenbrödel" im Jahr 2021 neu verfilmt. Die norwegische Popsängerin Astrid S spielt darin Aschenbrödel, während Cengiz Al als Prinz zu sehen ist. Das Remake liegt in Deutschland exklusiv im Angebot von Amazon Prime Video bereit.

12.11.2024 - Glenn Riedmeier/TV Wunschliste
Bild: Icestorm Distribution GmbH


[www.wunschliste.de]

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TV Wunschliste 12.11.24 19:38 277 


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