Kaschi schrieb:
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> 1990 sollte "Unser Sandmann" abgewickelt werden,
> von dem CSU-Mann Rudolf Mühlfenzl.
>
> Bei steffi-online heißt es dazu:
>
> "Am 14. Oktober 1990 dann geschah etwas
> Ungeheuerliches: Der Sandmann fiel aus. Man hatte
> ihn wegen der Landtagswahlen einfach vergessen!
> Die Reaktion kam prompt. Die "Junge Welt"
> schleuderte dem bayerischen Fernseh-Oberabwickler
> Rudolf Mühlfenzl ins Gesicht: "Wenn Sie in diesem
> Land an einem Mann scheitern können, dann ist es
> der Sandmann!" Das Sandmännchen sollte nicht dran
> glauben! "Es ist einfach ungeheuer gemein, den
> Sandmann abzuschießen" und "Wir wollen unser
> Sandmännchen behalten", stand in Hunderten von
> Kinderbriefen. Der ostdeutsche Wicht und seine
> Macher, die eigentlich still und leise mit Filmen
> zum Einschlafen auf Sendung bleiben wollten,
> gerieten ins Fegefeuer der Politik. Die
> Protestwelle schwoll an. Während nach dem
> West-Sandmann kein Hahn krähte, trafen in
> Adlershof die Proteste gleich kiloweise ein. Eine
> Warnung an jeden ignoranten Programmgestalter.
> Unser Sandmännchen abwickeln? Niemals! schrieb
> unter anderem Liane von Billerbeck in dem Artikel
> "Zeitgenosse Sandmann" in DIE ZEIT (Nr. 35/1993)
> Die damals neugegründete "Sandmann Studio
> Trickfilm GmbH" entschied sich, den Ostsandmann
> weiter zu produzieren."
>
> [
www.steffi-line.de]
> ks_sandmaennchen.htm
>
> Zu Rudolf Mühlfenzl:
>
> [
de.wikipedia.org]
Das Sandmännchen-Lexikon schreibt dazu (S. 144):
"Rudolf Mühlfenzl - der UNSER SANDMÄNNCHEN zu jener Zeit vermutlich überhaupt nicht kannte - musste in der Presse als Buhmann herhalten. Mühlfenzl konterte seinerzeit scharf und erkannte wohl die Bedeutung der Kindersendung sehr schnell. Er ließ sich mit seinem neuen Freund, dem kleinen Wicht fotografieren und setzte sich künftig für ihn ein."
Wikipedia:
"Ab April 1969 war er Fernsehchefredakteur des BR. In dieser Funktion wurde ihm, der 1965 in die CSU eingetreten war, häufig vorgeworfen, Programmentscheidungen nach parteipolitischen Kriterien zu treffen. Im März 1983 beendete er seine Tätigkeit beim BR ...
Am 15. Oktober 1990 wurde Mühlfenzl zum Rundfunkbeauftragten der neuen Bundesländer gewählt (nach Artikel 36 des deutschen Einigungsvertrages). In dieser Funktion wickelte er den Deutschen Fernsehfunk sowie die Hörfunksender der DDR ab. Seine Tätigkeit war in der Bevölkerung des Beitrittsgebiets umstritten: Mühlfenzl wurde wahrgenommen als die Person, die auch beliebte Sender und Programme abschaltete. Es wurde geschildert, dass alle Rundfunk- und Fernsehmitarbeiter fristlose Entlassungsschreiben ohne jede Begründung erhielten."
Rudolf Mühlfenzl