Re: Mischka-Bär statt Bummi
geschrieben von:
Kaschi, 25.11.24 16:12 |
Kaschi schrieb:
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> Was sollte das? PR
> für den "Großen Bruder", um die "Freundschaft"
> schon bei den Kleinen stärker zu verankern? Gibt
> es dafür Belege?
Ich kann mir kaum eine andere Erklärung denken für dieses seltsame Vorgehen. Falls dem tatsächlich so war, besagt das so einiges:
1. Freundschaft von oben dirigiert - ein absonderliches Vorhaben, keinesfalls erfolgsversprechend, in der DDR aber wohl gang und gäbe. Dass der Begriff "Unsere Freunde" in der DDR-Bevölkerung oft mit süffisant-spöttischem Tonfall verwendet wurde, habe sogar ich als Wessi mitbekommen, bei zwei Besuchen, 1987 und im Frühjahr 1989 - da war von den kommenden Ereignissen noch überhaupt nicht die Rede.
2. Dummheit/Borniertheit von oben (ganz oben?) - ein geschickterer Weg wäre problemlos möglich gewesen. Etwa so: Bummi bekommt Besuch aus der Sowjetunion, nämlich Mischka. Dem gefällt es so gut, dass er bleiben möchte. Beide treten seither als unzertrennliches Tandem auf. Allerdings: mit der Polit-Ideologie im Hintergrund wird mir dabei fast schon übel. Dennoch zeigt es, so es denn so gewesen sein sollte, m. E. die Borniertheit des betreffenden Entscheiders.
3. Bedeutung des Sandmännchens: es ist eben nicht nur Nostalgie (das natürlich auch), sondern gesellschaftspolitisch und historisch bedeutsam, vielleicht etwas abgeschwächt noch heute. Die frühkindlichen Prägungen, die es bei der Zielgruppe erzeugt, sind i. A. besonders tief und halten lange vor. Nicht zuletzt deshalb gab es immer wieder pädagogische Diskussionen, gar Konflikte und Kurswechsel um das Sandmännchen, in Ost und West.