"Eine Meldung in der „Westpresse“ war für den Stellvertreter des Intendanten und Programmchef des DFF Anlass genug, politische Angriffe zu vermuten. So kam Unser Sandmännchen auf die Welt:
„Auszug aus der ‚Vorschauʻ des SFB, 48. Woche
Am 1. Dezember um 18.55 Uhr beginnt das Fernsehen des Senders Freies Berlin im Regionalprogramm mit einer neuen Sendereihe, Sandmännchen – ein Gute-Nacht-Gruss für die Kinder. […]“
Walter Heynowski, Stellvertreter des Intendanten am 4. November 1959 in einer Hausmitteilung an das DFF-Kinderfernsehen:
„Beiliegende Notiz beweist, dass der Sender Freies Berlin mit seinem Sandmännchen unseren Abendgruß zur gleichen Minute täglich kontern will. Es zeigt sich also, dass wir mit unserer Sendung auch bei den Westberliner Kindern und deren Eltern ‚ankommen‘. Also große politische Wirkung durch Emotionen. Meines Erachtens kommt es darauf an, die Form des Abendgrusses und auch evtl. seinen Titel erneut zu überdenken. […] Ich glaube jetzt noch mehr als vor Wochen bei unserer Diskussion, daß eine solche Figur wie das Sandmännchen gut ausgewählt ist. Die Kinder werden nach dem Sandmännchen fragen und viele Eltern werden auch das Sandmännchen einschalten.
Die gegnerische Absicht, uns Zuschauer abzunehmen, darf nicht unterschätzt werden.“
(BArch, DR 8/224)
In Folge dieser Hausmitteilung ergeht an Gerhard Behrendt der Auftrag, dem SFB mit einem Sandmännchen-Vor- und Abspann für die bereits bestehenden Abendgrüße zuvorzukommen."