"Sein erster Auftritt ist ein Präventivschlag der DDR: Dort vermutet man im Herbst 1959, dass der Klassenfeind kurz vor der Vollendung eines Fernseh-Sandmännchens steht. Also muss der Deutsche Fernsehfunk innerhalb von nur zwei Wochen eine eigene Leitfigur für die Gute-Nacht-Geschichte erfinden. Dessen Auftritt am 22. November 1959 ist entsprechend unausgereift: Das Sandmännchen wirkt selbst müde und schläft am Ende an eine Hauswand gelehnt ein. Die jungen Zuschauer sind beunruhigt und bieten dem kleinen Wicht in Briefen das eigene Bettchen an. Zeichner Gerhard Behrend korrigiert die Augen des Sandmanns und der Bühnenbildner Harald Serowski bastelt die beliebten Rahmenszenen, in denen das Kind mit Ulbricht-Bart und Zipfelmütze in allen nur denkbaren Fahrzeugen die Kinder der Welt bereist: im Trabi und auf dem Schlitten, mit dem Panzer oder einem fliegenden Teppich, im Heißluftballon oder auf einer Rakete."
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