Chrissie777 schrieb:
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> Da hast Du sicher recht, aber ich fand es sehr
> schade, wie aus der in den 60er Jahren grossen und
> umfangreichen HOER ZU (ueber 100 Seiten) ein immer
> kleineres und duenneres Heft wurde.
> AuslandskorrespondentInnen wie Karin von Faber
> verschwanden und die Artikel wurden im Laufe der
> Jahre weniger interessant. Zumindest fuer mich.
Ich habe die Hörzu bewusst erst ab 1978 miterlebt (als Siebenjähriger). Was es vorher an Veränderungen gab, kann ich nur anhand einzelner gesammelter Hefte nachvollziehen. Das Format wurde 1976 stark verkleinert, aber m.E. ist die Seitenzahl danach gestiegen. Das ist vielleicht nicht so aufgefallen, weil das Papier im Laufe der Zeit dünner wurde. Es gab allerdings auch (je nach Anzeigenbuchung) deutliche saisonale Schwankungen. Im November, wenn für Weihnachtsgeschenke geworben wurde, waren es z.T. über 200 Seiten. Im Sommer, wenn viele Leute im Auslandsurlaub waren und deshalb gar keine Fernsehzeitschrift kauften, waren es manchmal nur gut 100 Seiten. Ich weiß noch, wie meine Mutter und ich gelegentlich meckerten: "Die Hörzu wird auch immer dünner!" Mein Vater, der beruflich selbst mit Werbung zu tun hatte, hat mir dann diese saisonalen Schwankungen erklärt.
Generell war die Hörzu in den späten 70ern und 80ern normalerweise die dickste Fernsehzeitschrift. Die TV Hören+Sehen war von den hochpreisigen Zeitschriften am dünnsten, und auch Gong und Bild+Funk konnten mit der Hörzu nicht ganz mithalten. Manchmal habe ich als Kind auch die Anzeigenseiten gezählt - sie machten bei der Hörzu manchmal die Hälfte des Heftumfangs aus.
Die Qualität des Mantelteils ließ für meinen Geschmack erst im Laufe der 90er deutlich nach, als immer weniger über Fernsehthemen berichtet wurde.
> Andererseits war das Fernsehprogramm in der HOER
> ZU wesentlich uebersichtlicher gestaltet als
> beispielsweise in der TV SPIELFILM, wo ich
> regelmaessig mir wichtige Sendungen uebersah.
> Deshalb kaufte ich mir die HOER ZU auch dann noch
> Woche fuer Woche, als ich die TV SPIELFILM durch
> meinen Beruf umsonst erhielt.
Als fernseh- und medienbegeisterter Student habe ich mir in den 90ern eine Zeitlang den Luxus geleistet, regelmäßig zwei Zeitschriften zu kaufen: die TV Today wegen des Mantelteils und die Hörzu wegen des Programmteils.