Zu seiner Rolle bei der Entstehung des Beat-Clubs verweise ich auf das Posting hier am 10.5.2023:
Siegfried Schmidt-Joos im RIAS-Studio, 1979 ...
"Borneman war gebeten worden, als Programmdirektor eines "Freien" (staatlichen) Fernsehens eine Alternative zum ARD-Programm zu entwickeln. Das ZDF gab es noch nicht. Er zog mit Sack und Pack aus London nach Frankfurt am Main um. Doch dann lehnte das Bundesverfassungsgericht in Karlsruhe das sogenannte Adenauer-Fernsehen als verfassungswidrig ab und die Vorbereitungen wurden eingestellt. Wir saßen in Bornemans frisch bezogenem Frankfurter EBO-Haus nahe dem Hessischen Rundfunk und fragten uns: Was nun?
Eine der möglichen Lösungen war, seine englischen TV-Modelle für Deutschland - sprich die ARD - umzusetzen. So legte ich Hans Abich in Bremen sein Konzept einer Jugendmusiksendung für den Nachmittag auf den Tisch: eine Studio-Party mit möglichst bekannten Bands, bei der Jugendliche zu Beatmusik tanzen. Das Projekt war im Hause heftig umstritten, setzte sich aber durch. Michael 'Mike' Leckebusch, ein Dixieland-Amateurtrompeter, der es vom Regieassistenten in Hamburg soeben zum RB-Unterhaltungsredakteur geschafft hatte, bekam den Auftrag, es zu realisieren. Er holte sich Hilfe bei Gerhard Augustin, der nach einem zweijährigen Amerika-Aufenthalt in der Bremer Diskothek Twen-Club Platten auflegte. ..."
Schmidt-Joos selber sollte von 1965 bis 1968 die Jazz-Sendung "Swing in" beim WDR aufziehen. Hier ist er bei der Anmoderation von B. B. King zu sehen:
1973 veröffentlichte er zusammen mit Barry Graves bei Rowohlt das zum Standardwerk werdende "Rock Lexikon", welches mehrfach neu bearbeitete Auflagen erlebte. - Auch in meinem Buchregal steht es seit rund 50 Jahren - als erstes seiner Art. Andere folgten dem lexikalischen Pionier.