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Re: Spielfilmangebot im Fernsehen 1963
Es wurde damals aber auch noch die Frage diskutiert, ob Kinofilme überhaupt etwas im Fernsehen zu suchen haben. Schließlich waren die für die große Leinwand gedacht, nicht für den kleinen, milchigen Bildschirm mit den stark abgerundeten Ecken. Bis 1967 auch nur schwarzweiß (was die Sender aber nicht daran hinderte, gelegentlich Farbfilme zu zeigen).
Dann versuchten sich die bundesdeutschen Filmproduzenten auch zeitweise an einem Boykott der neuen Konkurrenz ("Keinen Meter Film dem Fernsehen!"), den sie aber natürlich schon aus wirtschaftlichen Gründen nicht durchhalten konnten. Wie die Machtverhältnisse waren, zeigte sich auch daran, dass die Sender Ende der fünfziger, Anfang der sechziger Jahre viele große Filmstudios übernahmen. Es gab damals in der Bundesrepublik noch fast keine Filmförderung, aber das Fernsehen hatte (mit den Teilnehmerzahlen auch noch wachsende) Geldmengen zu verteilen, die ständig hereinkamen, ganz unabhängig vom Publikumsgeschmack und -interesse. Die richtige Spielfilmflut bei ARD und ZDF begann aber erst mit dem Aufkommen des Kommerzfernsehens in der ersten Hälfte der achtziger Jahre. In irgendeinem dieser Jahre beschwerte sich auch die Kinobranche lautstark, das Fernsehen hätte ihr das Ostergeschäft verdorben, indem es jeden Tag ein, zwei (!) Spielfilme gezeigt hätte.
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