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Re: Filmstudios Göttingen, Bendesdorf
kleinbibo schrieb:
------------------------------------------------------- > Ich stelle es mir so vor, dass ein Vogelpark > günstiger im Unterhalt ist, da es keine > gefräßigen Großkatzen gibt, ohne die ein > richtiger Zoo nicht auskommt. Theoretisch schon, allerdings handelt es sich in Walsrode um einen privaten Park, der wahrscheinlich nie öffentliche Fördermittel bekommen hat, jedenfalls nicht in größerem Umfang. Entstanden ist er in den frühen 60ern als private Fasanenzucht. Die damalige Beitreiberfamilie (die auch Inhaber des Walsroder Kaufhauses war, das ich in einem anderen Thread mal erwähnt habe) legte bei der Erweiterung in den 70ern viel Wert auf großzügige Gartenanlagen. Das muss natürlich auch alles gepflegt und mit den Eintrittsgeldern wieder reingeholt werden. In den letzten 25 Jahren stand der Park zweimal kurz vor der Pleite. Erst wurde er von einer belgischen Firma übernommen, dann von einer spanischen, die u.a. auch den Movie-Park in Bottrop betreibt. In den 80ern wurde er als größter Vogelpark der Welt beworben. Ich weiß nicht, ob er diesen Rang zwischenzeitlich mal verloren hatte; heute nennt er sich jedenfalls wieder so. > Ich war in den 70er und frühen 80er Jahren ein > paarmal dort und verbinde den Namen Walsrode immer > mit diesen Vogelpark. Die Radiowerbung hat sich wohl bei vielen Leuten eingebrannt. Wer nicht aus dem näheren Umkreis kommt, verbindet mit Walsrode normalerweise entweder nur den Vogelpark oder das Autobahndreieck oder beides :) > Aber einmal habe ich auch den Gedenkstein von > Hermann Löns gesehen, von dem ich nur wusste, > dass es irgendein Heimatdichter ist. Aber die > Erwachsenen haben da ein ziemliches Theater drum > gemacht, er scheint in den 70ern noch in aller > Munde gewesen zu sein. Ja, Walsrode bezeichnet sich auch immer noch als "Hermann-Löns-Stadt". Ich hab mich mit Löns nie näher befasst, aber er ist ja heute wegen nationalistischer, frauenfeindlicher und antisemitischer Äußerungen durchaus umstritten. 1914 meldete er sich mit 48 Jahren als Kriegsfreiwilliger. Einen Monat nach Beginn seiner militärischen Ausbildung ist er in Frankreich gefallen. Ob es wirklich seine sterblichen Überreste sind, die 1935 nach vielem Hin und Her in der Nähe von Walsrode begraben wurden, weiß man bis heute nicht. [de.wikipedia.org] Die Löns-Witwe Lisa drohte an, die Gebeine vor dem Hauptbahnhof Hannover auszustellen mit dem Schild: „Wir wollten Hermann Löns in der Heide beisetzen, aber es findet sich dort kein Platz für ihn.“ Mit der Angelegenheit „Löns-Bestattung“ waren neben örtlichen Verwaltungseinrichtungen auch höhere Parteistellen der NSDAP und höchste Vertreter des NS-Regimes befasst, z. B. Hermann Göring, Rudolf Heß, Joseph Goebbels, Reichswehrminister Werner von Blomberg und wie erwähnt Adolf Hitler. 1-mal bearbeitet. Zuletzt am 05.01.23 18:47. In diesem Forum dürfen leider nur registrierte Teilnehmer schreiben.
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