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Re: Dalli Dalli 1972: Rosenthal in Trauer bei Schlussabsage
Atomino schrieb:
------------------------------------------------------- > ich hatte letzte Woche besagte Sendung gesehen und > hatte auch einen Kloß im Hals... > Mir fiel in diesem (zeitlich historischen) > Zusammenhang auf, dass Rosenthal im Herbst jenes > Jahres (1972) mit keinem Wort auf die tragische > Geschichte der israelischen Olympiamannschaft > einging. Merkwürdig auch, da in den > "Dalli-Dalli"- Sendungen zuvor die Olympischen > Spiele in München durchaus thematisiert wurden. > Weiß jemand, ob ihm da ein Maulkorb verpasst > wurde? Die nächste Dalli-Dalli-Ausgabe nach dem Attentat fand ca. 14 Tage darauf statt, die Zeit ist schon damals sehr schnelllebig gewesen. Unmittelbar nach dem Attentat hätte er es sicherlich erwähnt, aber so zwei Wochen später wäre es doch eindeutig wegen seiner jüdischen Herkunft geschehen, weil es (Beitrag Fall Guy) allgemein nicht üblich war in solchen Sendungen. Soviel ich weiß, sah sich Hans Rosenthal aber zuallererst als ganz normaler deutscher Bürger, der die Verbrechen an den Juden in Deutschland vor allem als Verbrechen von Deutschen an Deutschen betrachtete. Sicherlich war ihm Israel nicht gleichgültig, aber tief in seinem Herzen war das Erlebnis, dass er sich im eigenen Land verstecken musste und Familienangehörige aufgrund der Entwicklung in Deutschland verloren hatte. Deshalb auch sein tiefer Schmerz am Gedenktag 9. November 1978 (50 Jahre nach den Pogromen in deutschen Städten). Dass die deutsche Politik in Zusammenhang mit dem Attentat am 5.9.1972 keine gute Figur abgeliefert hatte, heute wird ja von einem teilweisen Versagen gesprochen, war in dieser Klarheit 1972 meines Wissens nicht bekannt. Dass isralische Staatsbürger in Deutschland nicht ausreichend geschützt wurden, hätte ihn sicherlich schockiert. 1-mal bearbeitet. Zuletzt am 12.01.25 00:57.
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