Fernsehempfänger schrieb:
>
> Was ich auch interessant finde ist die
> Deutschenfeindlichkeit in meiner Jugendzeit, die
> so viele Deutsche in den 1960iger Jahren und
> später erlebt hatten. Ich kenne keinen
> Fernsehfilm aus der Bundesrepublik, der das jemals
> angesprochen hätte.
> Das war aber damals in der Realität ein Thema.
>
Nach den Geschehnissen war es ja nicht verwunderlich, dass man
im Ausland, speziell in besetzten Nachbarnländern wie Polen oder Niederlande,
in den 50er und 60er Jahren gegenüber den Deutschen noch feindlich eingestellt war.
Ich wüsste nicht, wie man das in einem Fernsehspiel thematisieren sollte, ohne dass es
eine völlig sinnlose Anklage geworden wäre, weil doch jeder die wahren Hintergründe kannte. Erst einen Weltkrieg führen und hinterher jammern, dass man schlecht behandelt wird, das geht nun gar nicht, zumal sich das Verhältnis zu unseren westlichen Nachbarn auch
mehr und mehr entspannte.
Zudem spielte im Alltag Millionen Deutscher eine ganz andere Feindlichkeit eine
sehr viel bedeutendere Rolle: Die oft unfreundliche bis feindlich gestimmte Haltung
innerhalb der deutschen Bevölkerung gegenüber den Millionen Flüchtlingen aus dem Osten, die aufzunehmen und zu versorgen waren. Dieses Thema wurde u. a. in einem zweiteiligen Fernsehfilm des ZDF behandelt:
[
www.fernsehserien.de]
> Die NS- Zeit tauchte im Fernsehen der 1960iger
> Jahre in Unterhaltungs- Fernsefilmen fast nicht
> auf.
Also da gab es doch einiges, unter anderem:
- Am grünen Strand der Spree - 5 Filme (1960)
- Stalingrad (Hanns Lothar, 1963)
- Das Attentat - Heydrich in Prag (Martin Benrath, 1967)
- Das Haus in der Karpfengasse - 3 Teile (1965)
- Die Ermittlung (1966)
- Der schlechte Soldat Smith (Volker Lechtenbrink, 1963)
In reine unterhaltende Fernsehfilme nur zum Amüsement hätte das Thema wohl kaum gepasst.