Mir fiel dieses Beispiel auch ein, weil es zeigt, das wenn man eine ausländische Produktion inhaltlich entstellt, weil es um die DDR geht, warum sollte man dann eine Deutsche Krimireihe mit einem ähnlichen Drehbuch versehen?

Ich denke, in Zeiten der Entspannungspolitik war das Thema "DDR" nicht mehr gefragt und die Macher wussten, das ein Drehbuch, das die DDR als Thema beinhaltete vermutlich die 10 fache Arbeit darstellte oder erst gar nicht angeboten werden konnte.

Fernsehunterhaltung war auch immer hoch politisch!

Die politische Berichterstattung aus und über die DDR war ja auch immer ein Eiertanz für ARD und ZDF!

Es war immer problematisch DDR- Bürger zu interviewen, weil die sich durch kritischen Aussagen später manchmal tatsächich im Zuchthaus befanden ( DDR- Paragraph, Staatsfeindliche Hetze) oder man ausgewählte Propagandapuppen vorgesetzt bekam und gerade die SPD kein Interesse an Deutsch- Deutschen Auseinandersetzungen haben konnte, die durch Fernsehberichterstattung entstanden war.

Darum gab es mit Sicherheit interne Regelungen was bei fiktionalen Stoffen in Krimis nicht gewünscht wird.

Die NS- Zeit tauchte im Fernsehen der 1960iger Jahre in Unterhaltungs- Fernsefilmen fast nicht auf.
Ebenso nicht die Opfer dieser Diktatur, aber natürlich die Opfer des Bombenkrieges und der Flucht, aber meist nur angedeutet.

Ausländische Produktionen, die das offensiver thematisierten liefen dann im ausländischen Fernsehen und nicht in der Bundesrepublik.

Was ich auch interessant finde ist die Deutschenfeindlichkeit in meiner Jugendzeit, die so viele Deutsche in den 1960iger Jahren und später erlebt hatten. Ich kenne keinen Fernsehfilm aus der Bundesrepublik, der das jemals angesprochen hätte.
Das war aber damals in der Realität ein Thema.

Vermutlich sollte der europäische Gedanke und die EWG nicht an Glanz verlieren.



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 06.01.23 00:51.