Hi Spoonman,
meine Grosseltern und ein Onkel lebten in der DDR, wir besuchten sie ab 1960 jedes Jahr ein oder zweimal, trafen uns oft zwischendurch mit ihnen in Ost-Berlin.
Rueckblickend wundert es mich schon ein bisschen, warum uns die Einreise in die DDR 1960 erlaubt wurde? Immerhin ist mein Vater in den fruehen 50er Jahren ueber die gruene Grenze gefluechtet, um im Westen Medizin zu studieren, weil er das im Osten nicht durfte.
Daher hat mich das Thema DDR/BRD immer sehr interessiert, schon als Kind.
In den Nachrichten wurden oft die ausgefallensten Fluchten besprochen, wie beispielsweise die Flucht in einem an einem Drahtseil befestigten Kasten, der mit seiner menschlichen Fracht von der DDR-Haelfte eines Dorfes ueber die Grenze in die BRD-Haelfte rollte.
Kuerzlich las ich das sagenhaft hinreissende non-fiction Buch einer britischen Autorin, die etliche Fluchthelfer aus Berlin fuer ihr wunderbar recherchiertes Buch interviewt hat. Darin ging es um den Bau der Fluchttunnel von Ost nach West.
Ich wette, das Buch wird NICHT ins Deutsche uebersetzt. Jammerschade!
Ich erinnere mich an die Tagesschau, die jedesmal berichtete, wenn es wieder Tote an der Grenze bei gescheiterten Fluchtversuchen gegeben hatte. Das und der Vietnamkrieg nahmen viel Raum in der Tagesschau ein, an andere Themen der 60er und 70er Jahren in den Nachrichten erinnere ich mich hingegen weniger (hoechstens Baader-Meinhoff).
Gruss,
Chrissie
Spoonman schrieb:
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> Es wurde einem "um die Ohren gehauen", weil es nun
> mal ein prägender Bestandteil der deutschen
> Nachkriegs-Realität war. Dass dieser Aspekt in
> fiktionalen ZDF-Produktionen weitgehend
> ausgeblendet wurde, finde ich durchaus
> bemerkenswert. Für Hunderte von
> Krimi-Drehbüchern benötigten Reinecker & Co.
> eine Fülle von Mordmotiven und kriminellen
> Hintergrundgeschichten.
>