Am besten klappt es mit einem Linux-PC mit einer uralten PCI-TV-Karte aus den 2000ern mit Bt848 oder Bt878-Chipsatz, daran per Cinch oder S-Video der Videorecorder. Ich habe inzwischen eine 878A-Karte von einem Händler auf Aliexpress besorgt, die funktioniert mit etwas Bastelei auch und passt in einen modernen PC. Der Chipsatz ist relativ "dumm" und reicht das benötigte VBI-Signal (Austastlücke) einfach unbearbeitet durch.
Der VBI lässt sich einfach "roh" aufzeichnen und muss dann mit "teletext deconvolve" zu lesbaren Teletextzeilen verarbeitet werden. Dies braucht relativ viel Rechenleistung, auf einem Core i7-3930K brauchte ich ca. 24 Stunden, um ein E-240-Band zu verarbeiten. Mit CUDA auf einer Nvidia-Grafikkarte lässt sich das allerdings stark beschleunigen, eine halbwegs aktuelle Gaming-Grafikkarte schafft das 4-Stunden-Band in 1-2 Stunden Rechenzeit.
Aus dem Prozess kommt dann eine T42-Datei heraus, in der die Tafeln mit mehr oder weniger vielen Fehlern vorhanden sind, in genau der Reihenfolge wie sie damals ausgestrahlt wurden. Hier sind längere Aufnahmen im Vorteil, da die Tafeln oft wiederholt wurden. Mit "teletext squash" werden die Tafeln per Häufigkeitsanalyse zu einem hoffentlich besseren Ergebnis zusammengefügt. Danach ist jede Tafel nur noch einmal in der Ausgabedatei enthalten (ggf. mehrfach, wenn sie mehrere Timecodes hat, z.B. für Rollseiten).
Diese Datei kann man dann Teletext Meddler oder einem anderen T42-Tool ansehen oder in das Archiv hochladen.
Viele Grüße
squ