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Re: Oberstaufen (alpha retro)
Wilkie schrieb:
------------------------------------------------------- > Die Einwohner von Bad Kissingen forderten damals > die Absetzung der Serie, > weil es vorwiegend um "Kurschatten", > Alkoholexzesse sowie einen Taschendieb > ging, aber hätte man denn das Kur-Leben so > darstellen sollen, wie es wirklich > ist, mit Packungen und sonstigen Anwendungen, > vielleicht einem Kurkonzert? > Was ich bei diversen Urlaubsaufenthalten in St. > Peter-Ording nebenbei vom Thema Kur > mitbekommen habe, ist es doch > langweilig-anstrengend. Interessant... Wurde die Serie denn tatsächlich in Bad Kissingen gedreht? Mein Vater war 1985 in Bad Kissingen zur Kur, hauptsächlich wohl zur Gewichtsreduktion. Er kam auch wirklich deutlich schlanker zurück - so schlank, dass der Sohn unserer Nachbarn schon dachte, er sei schwer krank. Bei der ersten Untersuchung empfahl der Arzt meinem Vater regelmäßige Bargläufe. Als mein Vater verwirrt nachfragte, was denn Bargläufe seien, zeigte der Arzt nach draußen und sagte: "Laufen's halt durch den Barg." An den fränkischen Dialekt musste sich mein Vater erst gewöhnen :) Von einem Kurschatten oder sonstigen Ausschweifungen hat er nichts erzählt, aber er ear auch nicht gerade ein Schwerenöter. Ich selbst war 1993 (mit 22 Jahren) wegen diverser Allergien knapp 6 Wochen in einer kleinen Kurklinik in Berchtesgaden. Hab mich dort in eine gleichaltrige Mitpatientin mit leuchtend braunen Augen verguckt, aber außer Spaziergängen und Billardspielen ging da nicht viel. Der geschäftstüchtige Klinkbesitzer und Chefarzt hatte im Keller ein "Stüberl" eingerichtet, wo Bier und Wein in Strömen flossen (keine Ahnung, ob er dafür überhaupt eine Lizenz oder so was hatte). Wir saßen da abends regelmäßig mit drei Mann und haben stundenlang Skat gekloppt. Tagsüber hatte man ein paar Anwendungen, aber es blieb immer noch genug Zeit für Ausflüge etc. An einem Samstag bin ich zu einem Bayern-Spiel nach München gefahren, allerdings musste ich vorher den Chefarzt fragen, denn die Zugverbindungen waren so schlecht, dass ich erst nach der 22-Uhr-Sperrstunde zurückkam. Seine Frau hat mir dann die Tür aufgemacht. Ein Patient, der wohl sehr schwer krank war, hatte ganz offensichtlich einen Kurschatten. Als er am Wochenende Besuch von seiner Frau bekam, saßen sie dann zu dritt im "Stüberl". Nachdem sowohl mein verhinderter Kurschatten als auch die Skatbrüder abgereist waren, wurde es allerdings sehr langweilig, und ich war froh, dass ich auf eigenen Wunsch ein paar Tage früher (am Karfreitag statt Ostermontag) nach Hause konnte.
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