„Mord ist ihr Hobby“ ist zeitlos und kann daher immer noch gut angeschaut werden.
Beim „Tatort“ muss ich Dir widersprechen. Ich habe nicht den Eindruck, dass dort die Charaktere tiefer beleuchtet werden, ganz im Gegenteil, ich finde die Personen- und Situationszeichnung so unglaublich klischeehaft und vorhersehbar, dass ich mir das nicht mehr ansehen kann und will. Die Figuren sind Träger der Vorurteile der Macher der Sendung, mit anderen Worten, wenn z. B. irgendwo ein Banker oder Apotheker auftritt, weißt Du schon genau, das ist ein Schuft. Dahinter steckt mir viel zu häufig ein ganz einfaches, klischeehaftes Weltbild. Hinzu kommt bei Tatorten ein ganz unangenehm primitiv-politisch belehrender Unterton, der mich stört.
Ich würde sogar etwas überspitzt sagen, jedes Fernsehkriminalspiel aus den 60er Jahren bildet mehr menschliche Wahrheit ab als 95 % Prozent der Tatorte.
Für den Prahl/Thiel Tatort sowie manchmal für die Milbergs mache ich allerdings eine Ausnahme. Auch Krassnitzer lohnt sich.