Heute Abend (Mo, 25.01.+ natürlich Mediathek) läuft eine interessante Doiku über eine
Interview-Sendung, die 1981 zur besten Sendezeit im Ersten lief. Es
waren Gespräche mit Holocaust-Überlebenden.
An die damalige Sendung "Zeugen - Aussagen zum Mord an einem Volk" kann ich mich leider nicht erinnern, wahrscheinlich habe ich sie nicht gesehen. Es wäre schön gewesen, wenn sie begleitend zu dieser Doku wiederholt worden wäre. Die auf Tonband festgehaltene Zeugenaussagen im Frankfurter Auschwitzprozess sind mir dank youtube alle bekannt, ich hätte die Aussagen von 1981 gerne mit denen 1963/65 verglichen. In Frankfurt schilderten die Zeugen unfassbar grausame Methoden von SS/SD, z. B. tagelanges Verbringen in winzigen "Stehbunkern", dem Totschlagen auf der "Boger-Schaukel" usw., wirkten dabei aber in der Regel relativ gefasst. Vielleicht war es ihnen wichtig, keine Emotionen zu zeigen, um für das Gericht möglichst glaubwürdig zu sein, also mehr wie ein Sachverständiger als ein Betroffener zu wirken.
Den Titel der Sendung finde ich unglücklich. Schon vor der Mini-Serie "Holocaust" 1979 wurde die Judenvernichtung im Fernsehen thematisiert (z. B. Am grünen Strand der Spree, Teil 1), aber spätestens 1979 "kam doch der Holocaust ins Fernsehen" - es war totz Sendung im Dritten Gesprächsthema in breiten Teilen der Bevölkerung und der Öffentlichkeit.



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 25.01.21 17:44.