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[UPDATE] ARD Retro startet: Zeitgeschichtliches und nostalgisches Videomaterial kommt in die ARD Mediathek
UPDATE: Zum Start der Dachmarke ARD Retro in der Mediathek hat nun auch der rbb sein lineares Programm geändert. Zunächst läuft in der Nacht zum 28. Oktober um 1.15 Uhr die Wiederholung der ersten Ausgabe von "rbb retro", in der Moderatorin Anna Thalbach einen Blick ins Fernseharchiv der Jahre 1958 bis 1965 präsentiert. Danach folgt als neuer Programmpunkt am 2.00 Uhr "Die lange Archivnacht". Darin werden ebenfalls weitere TV-Schätze aus den frühen Fernsehjahren präsentiert. Bis 4.55 Uhr dürfen Zuschauer auf ausgewählte Beiträge von SFB und dem Deutschen Fernsehfunk gespannt sein.
ZUVOR: Gute Nachrichten für TV-Nostalgiker. Wie bereits vor einigen Monaten angekündigt, stellt die ARD anlässlich des UNESCO Welttags des Audiovisuellen Erbes zahlreiche Schätze aus der Urzeit des Fernsehens bereit. Unter der Dachmarke ARD Retro werden zum Stichtag am 27. Oktober 2020 "tausende zeitgeschichtlich relevante" Videobeiträge zeitlich unbegrenzt in der ARD Mediathek bereitgestellt. Jetzt informierten die Landesrundfunkanstalten darüber, um welche Inhalte es sich dabei genau handelt. Im Mittelpunkt stehen regionale und aktuelle Fernsehproduktionen aus der Zeit vor 1966. So speist sich das Archiv unter anderem aus den "Abendschau"-Varianten des BR, hr, rbb, SR und SWR. Hinzu kommen die "hessenschau" (hr), die "Nordschau" und "Berichte vom Tage" (NDR), das "Nordschau-Magazin" (Radio Bremen), das "Berliner Fenster" (rbb), "Hier und heute" (WDR), "Sport im Südwesten" und "Zeichen der Zeit" (SWR). Der NDR steuert unter dem Label "Norddeutsche Geschichte(n)" außerdem einige Langformate bei, die Alltag, Arbeit und gesellschaftliches Leben der damaligen Zeit widerspiegeln. Die Reihe "Diesseits und jenseits der Zonengrenze" bietet Einblicke in die Zeit der deutsch-deutschen Teilung und des Kalten Krieges aus norddeutscher Sicht. Der WDR plant, demnächst auch Ausgaben des 1963 gestarteten "Bericht aus Bonn" zu ergänzen. In einem eigenen "Retro Spezial DDR" gibt es Einblicke in die Nachrichten- und Magazin-Beiträge des DDR-Fernsehens mit den Sendungen "Aktuelle Kamera" und "Prisma". Ermöglicht wird dies durch das Deutsche Rundfunkarchiv, eine Stiftung von ARD und Deutschlandradio, das über die Bestände des DDR-Fernsehens verfügt und zusammen mit den Rundfunkanstalten der ARD sein Archiv öffnet. Die Federführung des gesamten Vorhabens liegt beim rbb, während das Projekt "ARD Retro" inhaltlich der SWR vorangetrieben hat. Denn unter dem Label "SWR Retro" wurden bereits vor einem Jahr die ersten historischen Beirträge ins Netz gestellt. Neben einer Einteilung nach Sendeanstalten soll es auch Themenrubriken geben, die nach und nach ausgebaut werden. Dazu zählen unter anderem: Die Veränderung des Frauenbilds seit den 1960er-Jahren, die Entwicklung von Deutschlands Metropolen und Clips über das Amerika-Bild in Deutschland in den 1950er- und 1960er-Jahren. Pünktlich zum 11. November werden außerdem Brauchtum und Traditionen wie die Feste rund um St. Martin und der Karnevalsbeginn in den historischen Blick genommen. Wer schon immer mal Fritz Walter beim Training mit seiner Weltmeister-Elf von 1954 zusehen wollte, kann sich außerdem durch den Retro-Bereich "Sportlich" klicken. Bei ARD Retro gibt es ein Wiedersehen mit der früheren Prominenz aus Politik, Kultur und Gesellschaft: Hier trifft man Helmut Schmidt, Konrad Adenauer, Hildegard Knef, Peter Alexander, Heinrich Böll, Günter Grass und viele andere in Interviews und Porträts ihrer Zeit, so der ARD-Vorsitzende Tom Buhrow. Wir bringen Videos in die ARD Mediathek, die bislang in unseren Archiven schlummern, ohne dass die Menschen im Land sie sehen können. Ich freue mich vor allem auch darüber, dass wir zusammen mit dem Deutschen Rundfunkarchiv die Lebenswelt der DDR aus dieser Zeit ebenfalls abbilden können. Das Archiv soll auch als Fundgrube für Historiker, Lehrer und Heimatforscher dienen. Weiterhin ein Haken an der ganzen Sache: Es handelt sich um Beiträge bis ins Jahr 1966. Denn um das historische Material zur Verfügung stellen zu können, musste vorher geklärt werden, ob das rechtlich überhaupt möglich ist. Je nach Entstehungszeitpunkt der Produktion ist das äußerst unterschiedlich. Unverfänglich sind aus rundfunkrechtlichen und urheberrechtlichen Gründen nur Inhalte, die vor 1966 produziert wurden. Daher werden vorerst nur Sendungen und Beiträge aus dieser Phase zur Verfügung gestellt. 21.10.2020 - Glenn Riedmeier/TV Wunschliste Bild: ARD Presse [www.wunschliste.de] In diesem Forum dürfen leider nur registrierte Teilnehmer schreiben.
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